GASTBEITRAG: Schule in der post-Corona-Zeit

Bob Blume
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20. Mai 2020
1 Kommentar
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Wer diesen Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich and dieser Stelle auch immer wieder andere Stimmen zu Wort kommen lasse. Das kann passieren, wenn ich Experten für besondere Themen suche oder auch durch Zufall. Zweiterer war hier am Werk, als ich diesen Beitrag meines Kollegen Klaus Ramsaier las. Um diesen Gedanken noch ein wenig mehr Raum und Reichweite zu geben, veröffentliche ihn an dieser Stelle auch auf meinem Blog. Danke an dieser Stelle!

Schule in der post-Corona-Zeit

Von Klaus Ramsaier

Ein offener Brief an alle Kolleg*Innen im #twitterlehrerzimmer (und an alle, die sich mit der „Schule danach“ auseinandersetzen).

Nicht zuletzt Corona bringt es an den Tag – die Schule hat Probleme. Sie ist gefangen in Systemen, Ansprüchen und Gewohnheiten, in überkommenen Rollen, Hierarchien und Verwaltungsstrukturen.

Der erzwungene Stopp durch Covid-19 lässt uns innehalten, Gewohnheiten hinterfragen und neu bewerten. Nun melden sich auch plötzlich viele, die wissen, wie Schule besser geht (aber bisher noch nie wirklich dazu beigetragen haben).

Daher trau ich mich hier, mal einen Einwurf „von der Front“ zu bringen. Ich entwickle, in unmittelbarer Verantwortung, seit 11 Jahren eine Schule. Natürlich nicht alleine. Ich bin Teil eines tollen Teams. Ohne dessen Unterstützung liefe gar nichts. Aber den Kopf hinhalten muss am Ende ich alleine. Ich schreibe daher hier aus meiner Sicht. Sie ist völlig subjektiv und entbehrt daher sicher auch jeglichem wissenschaftlichen Anspruch. Ich möchte mit diesem Text lediglich zum Austausch und zum Nachdenken anregen.

Schule verändern

Schulentwicklung ist ein extrem langsamer Prozess. Es dauert bekanntlich lange einen „Supertanker“ zur Kursänderung zu bringen, abzubremsen oder gar umzudrehen. Ein abrupter Stopp ist nicht möglich. So auch bei uns. Auch wenn man mal bremst (wie nun geschehen) sind die Folgen noch viele Kilometer weit spürbar. Auch das Anfahren geht nicht von jetzt auf nachher. Ich kann daher kaum an mich halten, wenn ich Schlagzeile lese wie „Zwei Drittel der Schulen haben kein Konzept für’s homeschooling“ – ja woher auch? Konzept dafür gibt es vielleicht in den entlegenen Gebieten der Welt, wo die nächste Schule hunderte Kilometer entfernt ist. Da gibt es das schon seit Jahrzehnten, es wurde entwickelt, erprobt und verfeinert, evaluiert und angepasst. Aber unsere Schulen sollen das in drei Wochen leisten. Dabei kämpfen wir doch schon seit Jahren, in verschiedenen Funktionen und an verschiedenen „Fronten“ um neue Schulen. Fernunterricht ist nur ein Aspekt davon. Wichtiger scheint es mir daher darüber nachzudenken, warum wir den Aufwand eigentlich betreiben.

Im Laufe meiner Tätigkeit in der Schule wurde mir vor allem eines klar. Schulerfolg hat nur sehr bedingt Aussagekraft über „Lebenserfolg“. Noten sind in den seltensten Fällen das, was sie unbedingt sein müssen, um überhaupt eine Rechtfertigung zu haben: Valide, reliabel und objektiv. Wir messen oft nicht das, was wir mit den Noten eigentlich messen wollen (wenn z.B. das mangelnde Leseverständnis die Lösung einer Matheaufgabe verhindert). Auch sind Notenfindungen in der Regel nicht wiederholbar (wer kennt das nicht? Wenn die Noten an verschiedenen Korrekturtagen unterschiedlich streng ausfallen, oder die letzte Arbeit besser bewertet wird als die erste). Und objektiv sind sie wahrscheinlich nie gewesen. Oder ist ein Zweier beim Lehrer A dieselbe Note wie beim Lehrer B?

Auch ist die Selektionsfunktion der Schule längst überholt. Wir teilen nicht mehr in Kohorten, Schule ist keine Garantie mehr für eine gute Arbeitsstelle im Anschluss an ihren Besuch. Am besten hat das  Sir Ken Robinson erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=zDZFcDGpL4U

Wir können es uns gar nicht mehr leisten, ein paar wenige für Führungsfunktionen zu fördern und die anderen „hinten runter fallen zu lassen“. Wohin das führt, sehen wir zurzeit jeden Samstag bei den Corona Demos.

Darüber hinaus finden wir immer weniger „Rohstoff“ vor, für diese Art der „industriellen Produktion“. Auch werden hierbei gerade solche Fähigkeiten gefördert, die in Zukunft vielleicht Maschinen viel besser erledigen werden als wir. Wir brauchen zukünftig andere, zusätzliche Kompetenzen, die gerade jetzt völlig von der Agenda geflogen sind. Auch hier zwei vertiefende Gedanken dazu. „Killen“ Schulen wirklich die Kreativität? https://www.ted.com/talks/sir_ken_robinson_do_schools_kill_creativity/transcript

Fördern wir Problemlösung und Kreativität. Ich glaube wirklich, dass viele von uns sich jeden Tag bemühen, gerade das zu tun (besonders die Kolleg*Innen hier im #twitterlehrerzimmer), aber das System Schule an sich ist KOMPLETT reformbedürftig. Andreas Schleicher sagt nicht umsonst „Eine Technologie des 21. Jahrhunderts passt nicht mit einer Pädagogik aus dem 20. Jahrhundert und einer Schularchitektur aus dem 19. Jahrhundert zusammen. Das führt zu negativen Effekten“: https://www.news4teachers.de/2019/02/schleicher-im-interview/)

Aber seine Aussage, die Weiterbildung der Lehrkräfte  sei da ein entscheidender Hebel greift mir hier entscheidend zu kurz. Das wäre in etwa so, wie wenn man die KFZ Mechaniker nur besser ausbilden müsste, um die Klimaerwärmung in den Griff zu bekommen. Ich weiß, meine Aussage ist überspitzt und greift nicht den ganzen Kontext auf, aber um das Problem zu verstehen, scheint sie doch ganz gut zu treffen.

Schule in der post-Corona-Zeit

Was müssen wir also für post-Corona-Zeit lernen?

  • Eine Schule der post-Corona-Zeit berücksichtigt auch die Kräfte derer, die sie täglich (er)tragen müssen. Homeschooling oder Fernunterricht wird das Problem der Schule nicht lösen. Es vergrößert Disparitäten und macht höchstens die „Bildungsprivilegierten“ besser, die anderen sicherlich deutlich schlechter. Lasst uns nicht zu viel Arbeit in dieses Konstrukt stecken. Lasst uns nicht die anderen zu übertreffen versuchen. Solange wir Fernunterricht und Präsenzunterricht parallel betreiben, werden es die Schwachen UND die Lehrkräfte sein, die auf der Strecke bleiben. Auch der Tag einer Lehrkraft hat nur 24 Stunden. Auch die Kraft einer Lehrkraft ist endlich. Die Familien haben diese Kraft schon lange nicht mehr.
    Gerade die Kinder sind es aber, die dieses System (er)tragen müssen. In meinem Büro häufen sich die Aufnahmegespräche, bei denen psychosomatische Beschwerden aufgrund Schulangst und Schuldruck der Hauptgrund für den angestrebten Wechsel zu uns sind.
  • Eine Schule der post-Corona-Zeit braucht neue Konzepte der Leistungspräsentation (ja, nicht Leistungsüberprüfung oder -messung). Den Schulbetrieb und das Lernen über Noten zu steuern wird zunehmend bedeutungsloser werden. In der Arbeitshäufigkeit und Intensität meiner Schüler*Innen ist kein Unterschied zur normalen Schulsituation zu erkennen. Die, die immer (mit)arbeiten sind auch jetzt voll dabei. Die, die auch mit Notendruck nichts machen, machen nun ebenfalls nichts. Auch zu dem Thema Validität, Reliabilität und Objektivität fällt mir so langsam nichts mehr ein, womit die Noten noch gerechtfertigt sein sollen. Warum messen wir, wenn wir so oft nur das „Nicht-Können“ konstatieren. Vom Messen wird die Sau nicht fett! Mir persönlich (selbst als Schulleiter, vielleicht auch gerade deshalb?) würde ein „kann ich“ oder „kann ich noch nicht“ völlig ausreichen. Im Moment prüfen wir „drüber“, gehen weiter, ob der Einzelne den Stoff nun wirklich verstanden hat oder nicht. Es ist mir natürlich klar, dass wir das mit der bestehenden Stofffülle und den bisherigen Bildungsplänen nicht hinbekommen. Jeder schreit nach Basics, keiner reduziert!
  • Eine Schule der post-Corona-Zeit muss ein Ort der Begegnung, ein Ort des sozialen Miteinander sein, es bleiben und noch viel mehr werden. Lasst uns jetzt schon unsere Kraft lieber darauf verwenden, das alles noch viel mehr zu fördern. Lasst uns Schulen wieder öffnen, macht sie zu attraktiven Ort der Bildung, des Austauschs, des Miteinanders und des Füreinanders. Dazu gehören Konzepte und Ideen, dazu gehören Menschen, Stellen, Geld, Zeit und Visionen. Vor allem auch Räume, Ästhetik und Raumkonzepte. Entscheidend kommt es aber auf Haltung, Mindset und Offenheit an (lest mal wieder ein Buch von Carol Dweck oder youtubed sie zumindest mal ?).
  • Eine Schule der post-Corona-Zeit braucht guten Ganztag. Nicht per Gesetz, nicht per Zwang oder Verpflichtungen. Das Angebot, der Ort muss so gut sein, dass alle gerne bleiben.
  • Eine Schule der post-Corona-Zeit braucht Lernmittelfreiheit. Jeder muss die Dinge zur Verfügung haben, die Ungleichheiten verhindern. Zugang zu klassischen Lernmitteln, zu digitalen Endgeräten in der Hand der Lernenden und der Lehrkräfte, und zu leistungsfähiger digitaler Infrastruktur.
  • Eine Schule der post-Corona-Zeit braucht motivierte, gesunde Lehrkräfte. Fürsorgepflicht darf nicht mehr länger eine Worthülse sein und sich auf Beihilfemodelle beschränken, wenn die Last zu groß wird. Schulen müssen attraktive Arbeitsplätze werden, damit wieder eine Bestenauslese der Bewerber gelingt. Nordische Länder sind uns da um Längen voraus.
  • Eine Schule der post-Corona-Zeit braucht multiprofessionelle Teams. Wenn Schulen immer mehr Aufgaben der Familien, des Viertels, des Ortes, der Stadt und der Gemeinschaft übernehmen müssen, so können wir das nicht alleine tun. Wo Schulen gelingen, finden sich immer Partner, Kollegen und Mitarbeiter, die den Kindern Halt und den Kollegen Unterstützung bieten. Vor allem wenn Inklusion wirklich gelingen soll, ist diese Forderung ein nicht zu ersetzender Gelingens Faktor.
  • Eine Schule der post-Corona-Zeit darf nicht von Zufälligkeiten abhängen. Bundesland, Schulort, Schulart, Einzugsgebiet, Geld, Schulträger, Schulleitung. Gönner… Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Und doch weiß jeder, dass schon ein Umzug ein immenses Hindernis in einer Schulkarriere sein kann. Und das in diesen Zeiten! Wir wohnen nicht mehr generationenlang im selben Tal. Die Gesellschaft ist mobil und wird immer mobiler werden. Vom Umzug in einen anderen Staat, von der Flucht auf einen anderen Kontinent gar nicht zu reden! Ich bin kein Fan einer Gleichmacherei, nicht falsch verstehen, aber das Schulsystem scheint mir das einzige zu sein, das von der Kleinstaaterei der Fürsten noch übriggeblieben ist. Ein gesunder Wettbewerb der Standorte sorgt für Qualität. Aber gerade in Baden-Württemberg (und sicher auch in anderen Bundesländern) diskutieren wir seit Jahren mehr darüber, welche Schulart in dieser Legislatur scheinbar bevorzugt wird und welche benachteiligt. Das kostet nur Kraft, Zeit und Energie, die wir für sinnvollere Dinge nutzen könnten.
  • Eine Schule der post-Corona-Zeit kostet Geld. Das ist ja wohl klar. Aber ich will mich nicht denen anschließen, die immer nur Geld für ein kaputtes System fordern. Das ist wie Wasser in eine kaputte Geißkanne schütten. Nein, wir brauchen Geld, um zentrale Dinge zu ändern. Und wenn dann, in einer gemeinschaftlichen, gesellschaftlichen Bestrebung und als Folge einer offenen Diskussion, eine mündige Gesellschaft, sich auf eine neue Art der Schule geeinigt hat, dann müssen wir groß investieren. Es ist sicherlich keine Neuigkeit, dass jeder Euro, der in Bildung gesteckt wird, eine Rendite abwirft, die dem Vierfachen seines Wertes entspricht!

Eine Schule  = drei Schulen?

Eine Schule der post-Corona-Zeit braucht neue Wege des Lernens. Ich glaube, dass auch die Schule ein Beispiel dafür sein kann, dass ein Dreiklang harmonischer als ein Einklang empfunden wird, dass Harmonie ein Wohlgefühl hervorrufen kann und damit auch unmittelbar zu wirklichen und nachhaltigen Erfolgen führt.

  1. Wir brauchen dazu die Schule als realen Ort. Als „Locus amoenus“. Als Ort des Lernens und Begegnens, als Ort des Dialogs, des Austausches und der Interaktion. Zunehmend auch als Ort der „sozialen Kontrolle“. Ist es nicht in vielen Fällen gerade die Schule, die Vernachlässigung und Missbrauch aufdeckt, die in vielen Fällen Zuflucht und Rückzugsort ist und für eine zunehmende Anzahl Kinder der Ort ist, an dem es wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag gibt.
  2. Wir brauchen die Schule aber auch als digitalen Ort. Nicht nur in Pandemiezeiten. Wenn wir wirklich erst aufhören wollen jemandem etwas zu erklären, wenn er es wirklich verstanden hat. Wenn wir uns wirklich erst dann zufriedengeben (und ihm nicht einfach eine „Quittung“ in Form einer Note „verpassen“), dann reicht die Zeit in der Schule nicht aus. Erst recht nicht, wenn wir wirklich akzeptieren, dass jeder Schüler unterschiedlich lernt und jeder unterschiedliche Begabungen hat. Wenn wir darüber hinaus tatsächlich dazu übergehen stärkenorientiert zu fördern, dann braucht es andere Plattformen und Systeme. Dann sitzen nicht Schüler*Innen dreier Niveaustufen vor uns, sondern in der Regel derer dreißig. Das kann keine Lehrkraft mehr alleine leisten. Da reichen folierte Arbeitsblätter in drei Farben bei weitem nicht mehr aus. Wir müssen Lernsysteme ins System holen, die eine selbstständige Wiederholung und Vertiefung ermöglichen. Die Kinder machen das sowieso schon. Wir überlassen aber das Feld weitgehend youtube, privatwirtschaftlichen Bezahlsystemen und Nachhilfeorganisationen. Bei den beiden letzteren fördern wir aber nur wieder die soziale Disparität. Auch entziehen sich solche Plattformen völlig jeglicher Kontrolle. Es ist eine Blackbox, was dort wirklich vermittelt oder angeschaut wird.
    Auch kann es nicht sein, dass jede Lehrkraft selbst Inhalte ausdenkt, sich Verbreitungsplattformen suchen muss und die eigenen Beiträge dann auch noch im „homeoffice“ selbst erstellt. Auch hier wird am Ende die Kraft ausgehen. Zahllose Burnouts der Kolleg*Innen werden die Folge sein.
  3. Wir brauchen die Schule aber auch als einen übergreifenden Ort. Am besten sogar länderübergreifend. Schule braucht zentrale, digitale Inhalte und Lernplattformen, die von Profis erstellt und/oder geprüft sind und die gemeinsam gepflegt werden. Eine Art „open source Lernplattform. Nicht nur der Code, sondern auch der Content. Datenschutz und DSGVO konform. Sicher, sauber, intuitiv und schnell. Nicht jeder von uns sollte sich genötigt sehen, selbst diese Inhalte für seine Schüler zusammenzutragen. Eine Schule der post-Corona-Zeit braucht neue Arten des Contents. Im letzten Jahr habe ich Vertreter aller großen Schulbuchverlage zu mir eingeladen. Ich wollte mich mit Ihnen über neue, digitale Lerninhalte und Lernmaterialien austauschen. Es war komisch – in allen Fällen! Ich hatte den Eindruck, dass die Verlage im Grunde nur „digitales Papier“ verkaufen wollten. Von echter Differenzierung, von echten neuen Ideen war keine Spur. Ich gewann im Laufe des Jahres immer mehr den Eindruck, dass die Schulbuchverlage die Automobilhersteller der Bildung sein werden. Kleine StartUps überholen rechts und links, die Oldtimer sind langsam und selbstgefällig. Wenn neue Formen erprobt werden, werden multimediale Inhalte irgendwie „eingebaut“ Der neue Content muss dabei noch so viel mehr können, als multimediale Inhalte bereitzustellen. Er muss Lerner individuell ansprechen und fördern, er muss aber auch Lehrkräfte entlasten! Nicht im Sinne einer „chilligeren“ Dienstzeit. Wenn diese Angebote den Schülern ein schnelles, ein gutes Feedback und Selbstkontrolle ermöglichen, gewinnt die Lehrkraft Zeit sich denjenigen zuzuwenden, die eine intensivere Zuwendung brauchen. Niemand muss warten, niemand wird zurückgelassen. Ich würde mir dazu eine datenschutzkonforme Nutzung künstlicher Intelligenzsysteme wünschen. Obwohl meine Schule mit dieser Idee 2019 den Publikumspreis bei der „make your wish Kampagne“ im Rahmen des Microsoft KI Festivals in Berlin erreichte, fand sich bis heute kein Partner, der wirklich an der Umsetzung dieser Idee interessiert war. Genau solche Partner aber braucht eine Schule in der post-Corona-Zeit. Wenn wir darüber hinaus gar an ein System denken, um wirklich lebenslang und lebensbreit zu Lernen, braucht es das mehr als alles andere.Dieser „Ort“ braucht auch ein zentrales Datenschutzmanagement. Wenn der Dienstherr so etwas anbietet, hat das eine Verlässlichkeit für die Lehrkräfte, die die Nutzung digitaler Inhalte endlich aus der Grauzone (wenn nicht schlimmerem) hervorholt. Die bessere Art Lehrkräfte zu entlasten bestünde nicht darin Nutzungen einzuschränken oder zu verbieten, sondern die Nutzungen digitaler Systeme systembreit möglich zu machen.

Diese Aufzählung wäre sicherlich noch vielfach fortzusetzen. Mit geht es aber nicht darum Utopien aufzubauen. Es würde mich jedoch freuen, wenn sich viele der Diskussion anschließen würden. Diese Diskussion würde uns vielleicht zu einem neuen Verständnis von Schule führen. Weg von homeschooling Modellen, von „Flicken-drauf-und-läuft-wieder“, weg von „hinterher-geht’s-eh-so-weiter“. Lasst uns eine neue Schule aufbauen. Im Moment muss ich das noch im kleinen Korsett einer staatlichen Realschule tun. Aber auch das lohnt sich. Auch das bringt Veränderung.

Aus dem „home office“,

 

Klaus Ramsaier
Realschulrektor

 

One comment on “GASTBEITRAG: Schule in der post-Corona-Zeit”

  1. Lieber Herr Ramsaier,
    ich stimme jedem Wort zu! Genau aus diesen Gründen werde ich Lehrerin, da auch ich eine Idealistin bin, voller Wünsche, Vorstellungen und Visionen.
    Ich wünsche mir, dass dieser Beitrag viele Leser*innen erreicht. Danke für das Teilen der Gedanken!

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