Nachdem ich einige Zeit keine Jugendliteratur mehr gelesen hatte, bin ich über mein Netzwerk auf den Thriller Elanus gestoßen worden, den ich nicht nur mit viel Freude gelesen habe, sondern dessen Machart auch für den Deutschunterricht sehr interessant sein kann. Aus diesem Grund habe ich in letzter Zeit an einer Lehrerhandbuch gearbeitet, dass pünktlich zu Weihnachten fertig geworden ist. 

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Elanus ist das zweite Buch der Bestsellerautorin Ursula Poznanski, den ich bisher gelesen habe. Ihren ersten Roman Erebos hatte ich zuvor mit einer 8. Klasse in der Realschule gelesen. Obwohl er 400 Seiten hat, war dies ein fantastisches Erlebnis, was nicht zuletzt daran lag, dass der jugendliche Held eine Computerspielfigur eines Spiels spielt, das immer mehr in die Realität überschwappt. So verbindet Poznanski aktuelle Themen mit einer spannenden Lektüre.

Das tut sie auch in Elanus, einem Buch, bei dessen kurzer Vorstellung man aufpassen muss, nicht zu viel zu spoilern – denn es lohnt sich auch für Erwachsene (wenngleich natürlich eher auf einem unterhaltenden Niveau).

Es geht um einen hochbegabten Jungen namens Jona, der bei einer Gastfamilie aufgenommen wird, um an einer Privatuniversität zu lernen. Neben allgemeinen Problemen, die er als 17-Jähriger auf einem Campus hat, merkt er, dass etwas nicht zu stimmen scheint. Seine Gastfamilie erscheint oft gehetzt und verstimmt und auch die Leute, die er auf dem Campus trifft, scheinen Geheimnisse zu haben. Diesen geht er auf seine ganz spezielle Weise nach. Denn er hat eine Drohne gebaut, die mithilfe einer App Personen orten und ihre Spur aufnehmen kann. Vielmehr sollte man zu der Geschichte nicht sagen, denn es entspannt sich vor diesem Hintergrund ein Drama, das wirklich wert ist, gelesen zu werden.

Interessant ist dieser Roman, weil er nicht nur mit der Erwartungshaltung der Leser spielt, sondern weil die Drohne quasi als Erzählinstanz funktioniert, die dem Leser immer nur so viel zu sehen gibt, wie er benötigt. Ein klassischer Page-Turner also.

Dadurch, dass Jona eine Mischung aus sehr intelligent, aber nicht besonders sozial ist, gerät er immer wieder in Konfliktsituationen, die auch in den Erfahrungsbereich von Jugendlichen reichen, die keine hochbegabten Stipendiaten sind. Es finden sich zahlreiche Leerstellen, die auf unterschiedliche Weise im Unterricht gefüllt werden können.

Vor allem handlungs- und produktionsorientierte Aufgaben wie

-innere Monologe

-Tagebucheinträge

-Dialoge

-Briefe

-und Screenplays

können in den Literaturunterricht gewinnbringend eingebaut werden. Aber auch analytische Schreibformen wie der Bericht, die Inhaltsangabe oder Nacherzählungen können mit diesem Roman geübt werden.

Insgesamt ist es ein sehr spannendes Buch, das sich auch gerade deshalb für den Unterricht eignet, da es Schüler anspricht, die vielleicht ansonsten weniger lesen.

1 Kommentar

  1. Hi,
    wie fanden die Schüler das Buch?
    Ich persönlich kann es nicht empfehlen. Liegt vielleicht daran das mir die Autorin nicht sympatisch ist? ich ihren Stil nicht mag? Oder einfach daran, das sie augenscheinlich nicht wirklich mit Hochbegabten zu tun hat.
    Ja Hochbegabte ticken anders – aber nicht so wie die gute Frau hier Jonas in diesem Buch darstellt…

    Das Thema mag vielleicht der einzige Punkt sein, wenn man mal Richtung Mobbing denkt – welches das Buch interessant macht.

    Es ist sehr langatmig – und ich bin eine Vielleserin. aber durch dieses Buch habe ich mich durchgequält.

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