Kleinen Tippfehler gefunden: "was ChatGP für die Prüfungsvorbereitung sein kann" (das T fehlt)
Dass die Entwicklungen im Bereich KI eine immer größere Geschwindigkeit annehmen, daran haben wir uns gewöhnt. Nun folgt ein weiterer Schritt, der sich auf das schulische Lernen auswirken wird. Die jüngste Version von OpenAIs Chatbot-Technologie, ChatGPT-4, beinhaltet nun die "Fähigkeit" der Bilderkennung, die weitreichende Implikationen und Anwendungen für das schulische und außerschulische Lernen verspricht. Dass diese Entwicklung einmal mehr Fragen aufwirft, die jenseits einer konkreten Anwendung liegen, sollte klar sein. Hier geht es jedoch zunächst um einige Anregungen in verschiedenen Fächern.
ChatGPT-4 kann nun Bilder analysieren und interpretieren, indem es maschinelles Lernen und Mustererkennung verwendet, um Objekte und Merkmale in Bildern zu identifizieren und darauf basierende textbasierte Antworten und Beschreibungen zu erstellen.
Wenn also beispielsweise das Bild einer geographischen Karte hochgeladen wird, kann ChatGPT die dort zu sehenden Symbole erkennen, anordnen, strukturieren und daraus Schlussfolgerungen ziehen.
Die Kunst, gute Prompts, also Befehle zu schreiben, wird zukünftig gelernt werden (müssen). Hier ein aus dem Ärmel geschütteltes Beispiel eines sehr einfachen Prompts zu einer Karte, die den Kriegsverlauf bis 1942 beschreibt:
Und hier die Antwort der Bilderkennung:
Hier zeigt sich also schon das große Potenzial für die Arbeit innerhalb des Unterrichts Andererseits kann man auch erkennen, dass ChatGPT auch hier halluziniert, also Dinge dazu erfindet (über LinkedIn wurde u.a. ein Kommentator darauf aufmerksam, dass kein Pfeil nach Großbritannien zeigt). So bleibt der Fokus auf der für mich zentralen Frage, die ich in meinem Buch "Deutschunterricht digital" formuliert habe: Wie wollen wir im 21. Jahrhundert miteinander lernen? Dass diese Frage gerade in Bezug auf KI nochmals eine andere Dimension annimmt, habe ich an anderer Stelle en detail beschrieben.
Transparenz: Die Bereiche selbst entstammen ChatGPT, die Ausführungen und Schlussfolgerungen kommen aus meiner Feder. Dort, wo der Impuls selbsterklärend ist, habe ich auf eine zusätzliche Einordnung verzichtet.
Interaktives Lernen:
Mit anderen Worten: An dieser Stelle kann ChatGPT und die Bilderkennungsfunktion genutzt werden, um adaptives Lernen zu ermöglichen. Schüler*innen werden auf diese Weise also nicht mit einem Diagramm, einer Statistik oder dergleichen alleine gelassen, sondern bekommen eine individuelle Hilfe in Form eines digitalen Assistenten an die Hand.
Hausaufgabenhilfe:
Dies ist gleichzeitig ein Vor- wie auch ein Nachteil, denn es ist klar, dass die Lehrpersonen nun nicht mehr auf Bilder und/ oder Grafiken zurückziehen können. Schriftliche Arbeiten wie Hausaufgaben müssen neu überdacht werden.
Sprach- und Kunstunterricht:
Dies ist für den Kunstunterricht das, was ChatGP für die Prüfungsvorbereitung sein kann: Es erlaubt, auf Aspekte aufmerksam zu werden, die man zuvor nicht beachtet hätte und bietet so das Potenzial für eine tiefergehende Auseinandersetzung.
Biologie und Chemie:
Sowohl Potenzial als auch Herausforderungen werden hier ersichtlich: Dargestellte Prozesse werden erkannt und brauchen auf diese Weise nicht mehr mühselig verstanden werden. Gleichzeitig bietet die Funktion die Möglichkeit, sich die basale Fragestellung hinter sich zu lassen und vertieft zu arbeiten.
Mathematikunterricht:
Förderung von Forschungsprojekten:
Unterstützung für Schüler*innen mit Lese- und Schreibschwächen/ Menschen mit Behinderung:
Hier lässt sich ein ungemein großes Potenzial erkennen, da die KI genutzt werden kann, um Hürden abzubauen. Und genau dieser Abbau der Hürden wird für diejenigen, die das Material aufbereiten, einfacher. Wenn gewollt, wäre dies ein wichtiger Schritt in Richtung tatsächlicher Inklusion.
Geografie und Geschichte:
Sprachenlernen:
Die Integration der Bilderkennungsfähigkeiten von ChatGPT-4 in den Bildungsbereich ebnet den Weg für adaptive, interaktive und unterstützende Lernumgebungen. Die oben genannten Anwendungsfälle skizzieren vielfältige Szenarien, in denen sowohl Schülerinnen als auch Lehrerinnen durch die Technologie in verschiedenen Unterrichtsfächern und Lernsituationen unterstützt werden können. Dabei sollte es nicht nur um die Bereitstellung direkter Lösungen oder Antworten gehen, sondern vor allem um die Eröffnung neuer Lernpfade und -strategien, die den Bildungsbereich insgesamt bereichern und individualisieren können. Es ermöglicht eine einzigartige Verschmelzung von visuellem und textlichem Lernen und fördert somit den Zugang zu komplexen Bildungsinhalten auf intuitive und innovative Weise.
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