Danke für deinen „Detox-Bericht“! Für mich war dein Ergahrungsbericht mehr als hilfreich. Die Grenzen zwischen ‚digital‘ und ‚analog‘ befinden sich in einem Auflösungsprozess!
Irgendwann hat irgendwo irgendjemand im Internet gesagt, ein Digital Detox, also der Verzicht auf Social-Media, sei nicht gut oder unnötig. Ich alter Revoluzzer habe mich nicht daran gehalten und all meine Social-Media -Kanäle für gut einen Monat lahmgelegt. Also nicht so ganz, aber dazu später mehr. Ein kurzer Lernbericht.
Zunächst einmal müssen wir hier was klarstellen: Dass Blogleser, die keine Social-Media-Kanäle bedienen, wissentlich schmunzelnd mit dem Kopf schütteln, wenn sie von Digital Detox lesen, zählt nicht. Eine Entgiftung oder ein Fasten ist ja nur dann eines, wenn davor etwas da war, was nun weggelassen wird. Der Begriff selbst mag problematisch sein, weil Entgiftung ja nur möglich ist, wenn man zuvor vergiftet war. Und fragen Sie mal auf den bekannten Plattformen, wer da gezwungen wird. Sogar „Sog“ ist mitunter ein, ja, toxischer Begriff. Andrerseits ist es nicht sehr kompliziert, etwas, das wunderbare Wirkungen hat auch mal wegzulassen. Während ich also dabei bin, wieder einzusteigen, hier ein paar Dinge, die ich bei der Entgiftung gelernt habe (Nebenbei: Der Grund für das Detox war sehr konservativ. Ich wollte meine Zeit ausschließlich meinen Liebsten widmen und der Umgebung, in der wir uns befanden).
Insgesamt hatte ich weniger die Angst, etwas zu verpassen (FOMO = Fear of Missing Out) als ich dachte. Und auch der Relevanzverlust, wenn man es so nennen mag, war vollkommen in Ordnung. Andrerseits gab es viele kleine Momente, in denen ich in der Tat dachte: So schlimm wäre ein Tweet, ein Post, was auch immer, nicht.
Es fühlt sich so an, als habe ich ein wenig Gelassenheit gewonnen. Aber ob das in der Tat so ist, wird die Zeit zeigen. Jetzt freue ich mich erst einmal doppelt. Darüber, dass ich meine Abstinenz (fast) geschafft habe. Und darüber, dass der Austausch bald wieder weitergeht.
P.S. Um zu schauen, ob Digital Detox tatsächlich so geschrieben wurde, googelte ich es. Dabei fand ich den sehr schlauen Artikel von Jürgen Geuter, der Digital-Asketen als Reaktionär beschreibt. Irgendwie fühle ich mich erwischt. Ich fand meinen Detox dennoch sehr erholsam.
Danke für deinen „Detox-Bericht“! Für mich war dein Ergahrungsbericht mehr als hilfreich. Die Grenzen zwischen ‚digital‘ und ‚analog‘ befinden sich in einem Auflösungsprozess!
Freut mich, dass er unterhaltsam bzw. informativ war. In der Tat, die Grenzen verschwimmen.
Ich habe ja in Bezug auf Twitter digitalen Selbstmord begangen und einen Account mit 2000 Followern einfach gelöscht.
Die erste Woche war schon hart. Ich schaue heute ab und zu von Google aus noch auf einige Hashtags und Accounts. Passiv. Im Wesentlichen betreibe ich jetzt dabei Mustererkennung aus dem Arroganzmodus heraus. Naja - und mein Buchprojekt kommt voran, hier vor Ort kann ich viel mehr reißen, was direkten Benefit bietet. Und ja: Ein Retweet und ein Herzchen sind einfach für mich relativ(!) wertlos im Vergleich zu einem Schulterklopfen beim Handballspiel oder einem ausgegebenen Bierchen auf dem Stadtfest.
Ich kann mir das aber leisten, das so zu sehen, weil ich in meinen Wirken und den Gedanken rund um z.B. Digitalität in meinen Systemen kein Sonderling, sondern im Rahmen eines persönlichen Netzwerkes absolut etabliert bin. Das ist purer Luxus und maximal privilegiert. Wenn halt mal wieder nicht geht, nimmt man den Hörer jetzt öfter in die Hand.
Analog und digital verschwimmen - ja. Digital ist eine Netzwerkkultur und eine Kultur des Teilens. Und die hat persönliche und digitale vermittelte Nuancen. Die digital vermittelten sind so viel bequemer, weil man sich um sie viel weniger kümmern muss. Ich ich glaube nicht, dass sie letztlich die persönlich erfüllenden sind, wenn das Verhältnis nicht stimmt.
Und ja: Für mich war dieser toxische Sog durchaus real. Aber ich bin ja vielleicht auch nicht reflektiert genug.
[…] PERSÖNLICH: Was ich aus meinem Digital Detox gelernt habe […]
[…] ich mich nun auf die Pause, die schon bald ansteht, in der sich versuchen werde, mal wieder einen digitalen Detox zu unternehmen. Dieses Jahr bin ich mir eher unsicher, ob mir das gelingen wird, weil Anfang […]