GASTBEITRAG: Eltern sind die gelasseneren Referendare

Bob Blume
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4. April 2018
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Unter den zahlreichen Wünschen bezüglich neuer Themen, mit denen sich dieser Blog befassen könnte, war bisher immer ein Thema, zu dem ich nicht viel sagen konnte: Wie ist das Referendariat mit Kind zu schaffen, wo es doch sowieso so anstrengend ist? Genau zu diesem Thema schrieb mir die Ausbildungslehrerin Henriette über Instagram, die mangels Zeit für einen eigenen Blog anbot, hier etwas zum Thema zu schreiben. Ihr liege das Thema sehr am Herzen und sei oft wie ein übermenschliches Wesen angeschaut worden, weil sie ihr Referendariat mit Kind geschafft habe. Und das sogar gelassener als andere. In diesem Artikel erklärt sie, warum dieser Gedanke eigentlich nicht richtig ist. Ich freue mich, euch den ersten Gastbeitrag seit einigen Jahren zu präsentieren. 

Informationen zur Autorin und ihren Kanälen finden sich am Ende des Artikels.

Gastbeitrag

Eltern sind die gelasseneren Referendare

Dieser Gastbeitrag beginnt mit einer doch recht gewagten, vielleicht sogar paradox anmutenden Überschrift. Es gibt gelassene Referendare? Und dann auch noch mit Kind(ern)? Wie soll das gehen? Referendariat ist doch Stress pur und das alles auch noch mit Kindern auf die Reihe zu bekommen, muss doch nahezu unmöglich sein!?

Tatsächlich begegneten mir diese Fragen während meines Referendariats ständig. Am häufigsten wurden sie gestellt von anderen Referendaren ohne Kinder oder von älteren Kollegen, die ihr Referendariat, ebenfalls ohne Kinder, noch als absolutes Schreckensszenario in Erinnerung hatten. Ich selbst bestritt mein Referendariat mit zwei kleinen Jungen (zu Beginn des Refs knapp vier und anderthalb Jahre alt) an der Hand und irgendwann mit ihrer kleinen Schwester unterm Herzen, die mich in der 27. Schwangerschaftswoche beim Examen begleitete. Natürlich war das Referendariat unter diesen Umständen eine Herausforderung, aber alles in allem habe ich die Zeit durchweg positiv in Erinnerung, und die verwunderten Aussagen meiner Kollegen über meinen hohen Entspanntheitsgrad immer noch im Ohr.

Das Referendariat mit Kindern zu meistern ist nicht immer einfach, das ist absolut klar:

  • Kinder werden häufig krank und die Eltern dann auch gleich mit. Unter Umständen fällt also mehr Unterricht aus als bei anderen Referendaren oder müssen Seminare anderweitig nachgeholt werden.
  • Man ist zeitlich wenig flexibel, da man an Betreuungszeiten gebunden ist und Kinder einen festen Lebensrhythmus haben, den man nicht beliebig an seinen eigenen Alltag anpassen kann. Nachmittags- und Abendveranstaltung müssen also organisiert, die Unterrichtsvor- und Nachbereitungen meist auf den Abend verschoben werden.
  • Die Lebensmittelpunkte von Referendaren mit Kindern sind die Familie und die Schule. Für Hobbys oder persönliche Freizeitaktivitäten bleibt unter Umständen nur sehr wenig oder gar keine Zeit.

Trotz dieser Herausforderungen behaupte ich nun: Eltern sind die gelasseneren Referendare. Und es gibt so einiges, was sich andere Referendare von ihnen abschauen können! Glaubt ihr nicht? Na, ich versuche mal, euch zu überzeugen.

Eltern sind Stress und Schlafmangel gewohnt

Schon mal mit einem Dreijährigen darüber „diskutiert”, warum man im Winter nicht mit Badelatschen zum Kindergarten laufen sollte oder warum die Farbe aufs Papier und nicht an die Wand gehört? Schon mal die ganze Nacht neben einem Einjährigen auf dem Boden gelegen und die Hand gehalten, damit er trotz Erkältung gut schlafen kann? Nein?

Für Eltern mit kleinen Kindern sind dies ganz normale Situationen, die sie tagtäglich erleben und überstehen. Schule kam mir da immer als ein Ort der Entspannung, des normalen Miteinanders vor, an dem meist zügig kooperiert wurde und ich nicht gefühlte Ewigkeiten darauf warten musste, dass etwas „alleine” erledigt werden wollte oder ein Wutanfall abebbte. Mit den Schülern und Schülerinnen konnte ich meist auf Augenhöhe sprechen, mit den Kollegen sowieso. Die schwierigen Situationen versuchte ich ruhig anzugehen, weil mich meine Kinder eben auch gelehrt hatten, dass sich Streitigkeiten viel schneller beilegen ließen, wenn ich selbst die Ruhe bewahrte.

Schlafmangel, wie ihn so viele Referendare beklagen, hatte ich schon in fast vier Jahren Muttersein erfahren, und er störte mich längst nicht mehr.

Schlafmangel, wie ihn so viele Referendare beklagen, hatte ich schon in fast vier Jahren Muttersein erfahren, und er störte mich längst nicht mehr. Mein Schlafrhythmus war ja schon fremdgesteuert, das Referendariat änderte daran gar nichts. Ich versuchte lediglich darauf zu achten, nicht zu spät ins Bett zu gehen. Spätestens nach drei Stunden Arbeit am Abend, meist gegen 23.00 Uhr, ging ich schlafen, um so viel Ruhe wie möglich zu bekommen. Ja, ich fand nicht immer den zielorientiertesten Stundeneinstieg oder das perfekte Bild, aber ich lernte schnell, dass dies tatsächlich ziemlich unwichtig war. Eine ausgeruhte Referendarin und Mutter bestritt den Tag und die Unterrichtsstunden deutlich souveräner. Diesen Tipp kann ich uneingeschränkt allen Referendaren geben!

Eltern sind Organisationstalente

Sie planen, koordinieren, verwalten tagtäglich. Es gilt Termine beim Kinderarzt, Turn- und Musikgruppen oder Feiern im Kindergarten mit dem Beruf zu vereinbaren. Ein klarer Kopf, Strukturen und ein Terminkalender sind dafür, zumindest aus meiner Sicht, unerlässlich. Wer diese Herausforderungen schon als Eltern erfahren oder sogar gemeistert hat, wird von dem Terminwust, der gerade zu Beginn des Referendariats auf einen einprasselt, wenig beeindruckt sein. Die Ansprüche der Schule und der Seminare werden wie ein weiteres Familienmitglied in den Kalender eingefügt, ggf. wird die Betreuung durch den Partner, die Großeltern oder Freunde sichergestellt. Manchmal gibt es Kollisionen oder auch die Erkenntnis, dass einige Termine nicht zu vereinbaren sind, was dann zu der Einsicht führt, dass es nicht schlimm ist, mal einen Konzertabend in der Schule oder einen Bastelnachmittag in der Kita zu verpassen.

Fühlt ihr euch also gerade im Ref von den ganzen Terminen total erschlagen oder seid generell nicht die Meister, was Strukturiertheit und Organisation angeht, dann fragt ruhig mal die Eltern unter den Referendaren und Kollegen, wie sie ihren Alltag meistern. Vielleicht verraten sie euch noch ein paar gute Tipps und Tricks, die ihr für euch nutzen könnt.

Eltern haben ein Leben fernab von Schule und Unterricht

Tatsächlich schrieb ich ja bereits, dass Refieltern wenig Zeit für Hobbys und Ähnliches bleibt, was tatsächlich in den meisten Fällen wahr ist! Ich schrieb aber auch, dass neben der Schule das Familienleben ein weiterer Lebensmittelpunkt sei. Dass es diesen weiteren Lebensmittelpunkt überhaupt gibt, ist aus meiner Sicht fundamental wichtig für alle Referendare!

Dass es diesen weiteren Lebensmittelpunkt überhaupt gibt, ist aus meiner Sicht fundamental wichtig für alle Referendare!

Viele Referendare neigen dazu, sich komplett in der Schulwelt aus Vor- und Nachbereitungen, Konferenzen, Veranstaltungen und Seminaren zu verlieren. Sie schaffen sich keinen Ausgleich und auch keine Auszeit. Eltern haben hier gar keine Wahl. Nach der Schule müssen die Kinder nun einmal betreut werden, was bedeutet, dass alles Schulische in den Abend oder ins Wochenende verschoben wird. Dies hilft ungemein, Abstand zur Schule zu gewinnen und einige Dinge dann auch noch einmal mit frischem Blick zu betrachten und gibt einem eben auch das Gefühl, dass die Schule nicht nur der Dreh- und Angelpunkt des eigenen Lebens ist.

Ja, dieser Zeitdruck oder -mangel ist anstrengend, aber generell beweisen Refieltern tagtäglich, dass es möglich ist, das Referendariat mit einer sehr begrenzten Stundenzahl zu meistern und dass es für Referendare ohne Kinder somit keinen Grund geben kann, sich nicht sportlich zu betätigen oder Freunde zu treffen. Schafft euch Freiräume und Auszeiten, die letztendlich dazu führen werden, dass ihr euch den Herausforderungen der Schule und des Referendariats ausgeglichener und entspannter stellen könnt!

Zum Schluss möchte ich all denen unter euch, die darüber nachdenken, mit Kind(ern) ins Referendariat zu starten oder dies gerade getan haben, Mut zusprechen und ein paar Tipps geben, wie dies gut gelingen kann:

Baut euch ein verlässliches Netzwerk auf!

  • Baut euch ein verlässliches Netzwerk auf! Betreuungseinrichtungen mit längeren Öffnungszeiten sind sehr hilfreich. Des Weiteren sollte am besten vorab geklärt werden, wer im Falle von schulischen Nachmittags- und Abendveranstaltungen für die Kinderbetreuung zuständig ist.
  • Organisiert euch Hilfen, die euch den Alltag erleichtern! Wir haben uns z. B. zu Beginn meines Referendariats eine Putzhilfe gesucht, die uns einfach ungemein viel Arbeit abgenommen hat. Dieses Geld würde ich immer wieder investieren! Hilfreich ist es auch, wenn eure Betreuungseinrichtungen Aktivitäten wie Sport oder Musik direkt anbieten, sodass ihr diese Termine nicht auch noch extra koordinieren müsst, sondern eure Kinder im Rahmen der Betreuungszeit daran teilnehmen können.
  • Akzeptiert zeitliche Grenzen! In der Regel habt ihr weniger Zeit, um Dinge vor- oder nachzubereiten. Dies muss aber nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn meist seid ihr in der Lage, schnelle Entscheidungen zu treffen und diese ggf. noch einmal zu modifizieren, wohingegen viele “normale” Referendare Entwürfe immer wieder über den Haufen werfen und so ihre wertvolle Zeit nur für schulische Belange nutzen, was aus meiner Sicht auf die Dauer sehr zermürbend sein kann. Fokussiert euch auf das Wesentliche und nicht auf das Perfekte, damit kommt man schon sehr weit!

Ich hoffe, dass ihr durch diesen Artikel einen kleinen Einblick in das Referendariat mit Kindern mit seinen Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten bekommen konntet. Bei Fragen oder Anmerkungen freue ich mich über Rückmeldungen entweder direkt hier oder via Twitter und Instagram! Danke auch an Bob Blume, der mir die Gelegenheit gegeben hat, hier über meine Erfahrungen zu berichten!

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Informationen zur Autorin

Henriette alias rotstifte_und_kreidestaub (Instragram und Twitter) absolvierte ihr Referendariat von August 2014 bis Januar 2016 an einem Berliner Gymnasium. Dies tat sie sehr erfolgreich - trotz oder gerade als Mutter. Sie unterrichtet die Fächer Englisch und Deutsch. Seit Sommer 2017 arbeitet sie an ihrer Ausbildungsschule und unterstützt dort die Referendare bei dem schulischen Teil der Referendarsausbildung.

Tag 2 der #edupnxchallenge! Da ich heute kindkrankheitsbedingt kein aktuelles Bild aus der Schule beisteuern kann, gibt es eben ein älteres! Was soll ich sagen? Ich mag meine Schule - sehr sogar ❤ Technisch gesehen sind wir nicht ganz so gut ausgestattet wie die Schule von @lehrermutterleben, was schade aber auch kein Beinbruch ist. Im Berliner Schnitt sind wir bestimmt erste Liga ?? Viel wichtiger ist doch die Atmosphäre! Unsere Schüler sind klasse, sowohl über die Leistungen als auch über das Miteinander können wir nicht klagen! Das Kollegium ist toll, denn mit so engagiert-verrückten Leuten wie z. B. @aldous_huxtable lässt es sich ganz hervorragend arbeiten! Unsere Chefin hat erkannt, dass viele junge KollegInnen meist auch viele Kinder mit sich bringen und ist flexibel was Elternzeit, Abstimmung der Stundenpläne und "Betreuungsalternativen" (s. Bild) angeht! Ich fühle mich seit meinem Ref sehr wohl und genieße die Zeit! Was will man mehr!? #hierarbeiteich #teachersofinstagram #teacherlife #mumlife #myschoolisthebest #futureteacher

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10 comments on “GASTBEITRAG: Eltern sind die gelasseneren Referendare”

  1. ... ich schaffte mein referendariat mit drei kindern und manchmal denke ich auch: wegen der kinder. sie gaben mir immer wieder halt und den boden unter den füßen, den es oft brauchte, wenn sich andere mitreferendare komplett in dem schulkrams verloren.

    ich bin dankbar für diesen holprig ungewöhnlichen weg, wirklich!

  2. Ich kann dem nur zustimmen. Toller Beitrag. Danke Henriette für deine mitgeteilten Erfahrungen. Danke Bob Blume, dass du dich dem Thema angenommen hast und für die Veröffentlichung des Beitrages. Daumen hoch ?????

  3. Mein Sohn wurde geboren, als ich vier Monate im Ref war. Die Hauptlast trug damals meine Frau (was ihrem Examen, das sie damals ablegte, auch nicht gerade half). Ich kann das hier Gesagte teilweise bestätigen. Es kommt halt sehr stark darauf an, wie die Ausbilder am Seminar und die Mentoren/Schulleiter damit umgehen. Wenn sie Verständnis haben: super, dann kannst du tatsächlich sehr gut beides vereinen. Wenn sie dagegen keinerlei Verständnis haben hast du doppelt Stress. Aber das ist natürlich nachher auch nicht anders...

  4. Stimme dem absolut zu!
    Ref mit drei Kindern (Ref begonnen nach der ersten Elternzeit und dann zweimal pausiert für Kind 2 und 3). Dann 18 Monate mit 3 Kindern (18 mon., 3 und 5) gerockt. In Vollzeit. Es sollte dann auch endlich einfach geschafft sein.
    Ich habe auf die Frage, wie ich das denn alles schaffe/geschafft habe, geantwortet, dass ich nicht mehr Stress hatte, sondern lediglich anderen Stress. Und wie HEnriette schon schrieb: schlaflose Nächte? Puhlease- no biggie! Voller Kalender? Kein Ding! Gewusel, Lautstärke in Schule etc...? Abgehärtet!
    Auch von mir definitiv ein MutMachGesicht zum Ref mit Kindern! Der Familienfokus hält einen mental bei der Stange und am Ende des Tages möchte man von seiner Familie eben immer noch mehr gemocht werden als von den zickigen (weiblichen) Kolleg:innen, die es den Refis "dann auch nicht gleich alle schenken wollen" ("denn wir mussten da ja auch durch").
    Arschbacken zusammenkneifen, nachsichtig mit sich selbst sein und immer nach vorne schauen. So wie alle Babies bis jetzt immer noch aus dem Mutterleib kommen, so wird Zeit nie aufhören zu vergehen. Das macht das Ref also automatisch zu einem endlichen Element.
    Ist doch auch ein Trost, oder?
    Und wer das Ref dann mit Kindern gemeistert hat, schaut dem Berufseinstieg dann auch eher mit einem Lächeln entgegen.
    Anne (Dresden, Gym, Englisch und Kunst)

  5. Hallo ihr Lieben,
    ich habe den Beitrag und die Kommentare Bilder Hoffnung gelesen, um etwas beruhigter zu sein.
    Ich wollte eigentlich im September wieder ins Referendariat einsteigen (2. HS). Meine Tochter ist dann etwa 15 Monate alt.
    Ich habe mich auch wieder gefreut in die Schule zu gehen.
    Jetzt habe ich kürzlich erfahren, dass ich wieder schwanger bin.

    Was würdet ihr mir empfehlen: Sollte ich nach dem Mutterschutz im Februar 2023 wieder einsteigen? Oder doch erst im September 2023?

    Ich bin gerade so ratlos und ich habe Angst, wenn ich jetzt wieder nicht das Referendariat beginne, sondern wieder schiebe, es mir übel genommen wird.

    Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

    1. Hallo Sofie, erstmal herzlichen Glückwunsch und von Herzen wünsche ich eine schöne Schwangerschaft.
      Ich finde es grundsätzlich etwas schade, dass du denkst, dass dir eine zweite Schwangerschaft und das damit verbundene "verschieben" des Referendariates "übel genommen wird". Eine Familie zu gründen ist doch etwas wunderbares und sollte nicht mit einer derartigen Reaktion schlecht geredet werden. Ich würde an deiner Stelle die Zeit bis September 2023 nutzen und die Zeit mit der Familie genießen. DIESE ZEIT KOMMT NIE WIEDER!!!

      Dennoch weiß ich auch, dass die Situationen an vielen Schulen schwierig ist, wenn es um das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Dabei wird doch häufig dafür geworben, dass der Lehrerberuf hier durchaus seine Vorzüge hat?!

      Alles kommt zu seiner Zeit! Deine Zeit sollte sich jetzt um deine Familie drehen! Kümmere dich um deine Tochter, um dich und deinen Bauchzwerg! Das Referendariat kann warten und wird auch im September 2023 noch aufregend sein (und dann mit zwei Kids).

      Alles Gute für dich und deine Familie! 🙂

      Grüße aus dem Ruhrgebiet!

  6. Ich war ob der Überschrift schockiert, ein wenig wurde es abgemildert, dennoch würde ich gerne zwei Dinge dazu sagen, aus Sicht einer überdurchschnittlich alten (bald) LAA:
    - es braucht kein Kind/ keine Kinder, um zu wissen, was Stress bedeutet, oder wie wichtig Koordination ist. Vielleicht triggert es mich auch nur persönlich, aber es hat oft den Anschein, als wären Menschen ohne Kinder immer easy unterwegs, haben keine Verpflichtungen, brauchen keinen Rhythmus... vielleicht ist das bei einigen so. Andere sind aber seit Jahren Organisationstalente und persönliche Resilienztrainer*innen, weil sie 3 Jobs brauchen, um ihr Studium zu finanzieren oder 60h Wochen schieben, um nebenbei ihr Abitur nachzuholen, oder ein Familienmitglied pflegen müssen, trotz Klausurenphase.

    Und: ein Kind (oder mehrere) sind vielleicht keine Schule, aber sie sind Stress (als Körperreaktion) und damit nur bedingt geeignet ein Gegenpol zur Schule zu sein. Denn was dabei immer vergessen wird, ist der Raubbau am eigenen Körper. Viel wichtiger ist also meines Erachtens nach: Phasen der Erholung einbauen. Nur für sich. Ohne Verpflichtung und ohne Verantwortung für andere. Und das vergessen viele Menschen mit Kind(ern) leider genauso, wie ohne.

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