[…] Aktuell: Präsentieren in der Schule: Tipps und Tricks […]
Wie man es als Schüler schafft, gute Referate, GFS und FÜK zu schreiben und diese zu präsentieren.
Oftmals sind Referate in der Schule ein Ärgernis. Auf Schülerseite, weil man sich nicht vorbereitet fühlt und einfach darauf los arbeitet und auf Lehrerseite, weil man denkt, man habe entweder alles gesagt oder das Vorgehen sollte selbstverständlich sein. Oftmals ist es das aber nicht, was daran liegen kann, dass entweder nicht genau beschrieben wird, was eigentlich gefordert wird, oder die Schüler die Erklärungen ignorieren.
In diesem kleinen Artikel werden einige Tipps und Tricks vorgestellt, wie man gute (bzw. sehr gute) Präsentationen und Ausarbeitungen anfertigen kann.[1] Zunächst geht es um allgemeine Punkte, die alle Formen der Präsentation betreffen, dann werden die verschiedenen Formen gesondert betrachtet.
Ein Referat oder eine GFS (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistung) soll (auf unterschiedlichem Niveau) zeigen, dass ein Schüler sich verantwortungsbewusst und eigenständig mit einem für ihn oder sie interessanten Thema auseinandergesetzt hat und dieses überzeugend und nachvollziehbar darstellen kann.
Referate sind oft bloße Darstellungen von bereits existierenden Internetseiten, also eine Art Copy-Paste-Karaoke, das oftmals vom Lehrer entzaubert wird, indem er oder sie nach den besprochenen Begriffen fragt. Wer die Begriffe, die er in einer Präsentation verwendet, nicht versteht, für den kommt dementsprechend auch keine gute Note in Frage.
Neben den Dingen, die auch die meisten Tipps im Internet zeigen, sind drei Dinge besonders wichtig, um ein Referat, eine GFS oder eine FÜK gut zu machen:
Man könnte auch sagen: Bei der Fragestellung wird schon entschieden, um welche Note es gehen wird. Denn wer das Thema zu umfangreich wählt, der kann unter keinen Umständen alles abdecken, was dazu führt, dass immer etwas nicht besprochen wurde. Am schlimmsten ist es dann noch, wenn dieses eine Thema auch nur mit einer einzigen Webseite „belegt“ wird, denn dann ist das ganze wirklich nicht mehr als Wiedergekäutes. Schlimmer noch: Wenn man nur von einer Quelle belegt, dann geht man das Risiko ein, die Informationen an der falschen Stelle zu reduzieren. Besser ist es andersherum.
Zunächst man braucht man eine ehrliche, durchdachte und nachvollziehbare Fragestellung an das Thema. Das kann eine sein, die man nicht googlen kann. Das hört sich schlimmer an, als es ist. Denn je nachdem, wie man seinen Schwerpunkt legt, gibt es einfach noch keine Informationen. Oder sie liegen eben verstreut herum. Das führt auch zum zweiten Punkt. Man braucht mindestens 5-10 gute Quellen. Dort schaut man den nach den Informationen, die man zur Beantwortung der Frage braucht. Manchmal kann es sein, dass man einiges umsonst liest, aber das macht nichts, da man es so schafft, in dem Thema breiter aufgestellt zu sein. Mit anderen Worten: Man investiert Arbeit.
Neben der Fragestellung, die schon einige Zeit in Anspruch nehmen kann (es kann natürlich sein, dass man sich schon vor der Fragestellung ein wenig einlesen muss), ist die Struktur, die hinterher in der Ausarbeitung als auch bei der Präsentation gezeigt wird, wichtiger als man annehmen könnte. Denn hier zeigt sich nicht nur, dass es verschiedene Themen gibt, sondern auch, ob der Vortragende verstanden hat, wobei es bei dem Thema gibt.
Wer dies nicht direkt nachvollziehen kann, sollte sich eine beliebige Wikipedia-Seite anschauen und überlegen, welche Entscheidungen gefallen sein müssen, bevor sie aussah, wie sie heute aussieht. Die Struktur eines Themas ist nichts vorgegebenes, sondern sollte wichtiger Teil der Ausarbeitung sein. Hier zeigt der Vortragende ein weiteres Mal, ob er oder sie verstanden hat, worum es eigentlich geht.
Die meisten Schüler_Innen und auch Lehrende wissen, wie anstrengend es ist, einem schlechten Vortrag zuzuhören. Aber gute Vorträge sind schwieriger, als man denken könnte. Zunächst einmal kommt es zur Überlegung, ob Power Point oder ein ähnliches Programm angewendet werden sollte. Ich wiederhole: Man muss darüber nachdenken. Denn es gibt auch Themen, bei denen es sich anbietet, dass man gar nichts anderes macht als sprechen (es sei denn natürlich, es ist gefordert). Nun folgen oftmals die schlimmsten Fehler, die man machen kann:
Wie macht man es besser: Zunächst gilt der Grundsatz, dass man nur in die Präsentation aufnehmen sollte, was auch wirklich wichtig ist und gebraucht wird. Denn ich will mir nichts durchlesen, was dann eigentlich keine Rolle spielt. Mittlerweile gibt es vor allem im amerikanischem Raum sehr viele gute Beispiele, wie man gute Präsentationen macht. Dabei wird vor allem darauf hingewiesen, schwarze Folien zu nutzen und zwar dann, wenn sich die Leute eben nur auf den Vortragenden konzentrieren sollen. Es kann natürlich sein, dass das noch nicht bei den Lehrern angekommen ist, deshalb lieber vorher nachfragen.
Es bietet sich auch immer an, dass man überlegt, was man als kleinen „Effekt“ zu Beginn und am Ende tun kann. Das sollte etwas sein, dass im Gedächtnis bleibt und so zeigt, dass das Thema eines ist, mit dem es sich lohnt zu beschäftigen.
Wenn man sich nicht scheut, bei dem besten zu kopieren, dann kann man sich die alten Präsentationen von Steve Jobs anschauen. Der achtete immer darauf, dass die besprochenen Dinge perfekt umgesetzt wurden.
Wer lieber ein Video schaut, kann dies hier tun.
Die fächerübergreifende Kompetenzprüfung wird in den Realschulen am Ende der 10. Klasse abgehalten. Sie ist eine Art erweiterte GFS, bei der auch ein Projekt angeschlossen ist (oder angeschlossen sein soll) und die vom Umfang der Präsentation und der Präsentationstechniken die GFS übersteigt. Das hat auch einen Grund, denn die FÜK-Note steht ganz oben auf dem Zeugnis, was sie natürlich wichtig macht. Auch für diese spezielle Art der Präsentation sind die schon besprochenen Dinge wichtig, aber es kommen noch weitere Punkte dazu, die ich hier kurz erläutern möchte.
Das wichtigste bei der Präsentationsprüfung ist: Jeder weiß alles. Das ist deshalb unheimlich wichtig, weil die FÜK von zwei Prüfern abgenommen wird. Einem pro Fach. Das bedeutet auch, dass die Lehrer die Dinge fragen, die für das jeweilige Fach notwendig sind. Wenn nun, was schon häufig passiert ist, jeder sein eigenes Süppchen kocht, kann es sein, dass einer der Prüflinge eben ein Fach auslässt. Das bedeutet im schlimmsten Fall, dass der jeweilige Fachlehrer Unterrichtsinhalte abfragen kann, um eben überhaupt abprüfbare Antworten zu bekommen. Deshalb ist es bei egal welchem Thema von größter Wichtigkeit, dass alle alles kennen und können.
Heutzutage ist es nicht mehr schwierig, so zusammenzuarbeiten, dass alle auf dem gleichen Stand ist. Mit sogenannten Etherpads kann jeder von überall zugreifen und so gewährleisten, dass alle wissen, was die anderen machen.
Ein anderer wichtiger Punkt kommt hinzu. Wenn jeder alles wissen soll, dann bleibt der Umfang im Rahmen. Denn – um auf den Beginn zurückzukommen – alles, was besprochen wird, kann auch erfragt werden.
Oftmals werden Arbeitsprotokolle gefordert. Hier soll (meist in Präsens) beschrieben werden, was an welchem Tag gemacht wurde (bzw. wird). Dies ist eine große Chance, weil so eigenes Material in den Ordner kommt, mit dem man als Schüler_In zeigt, dass man eigenverantwortlich arbeiten kann. Man sollte sich aber davor hüten, Phrasen zu dreschen, sondern zeigen, dass man die verschiedenen Arbeitstechniken, die man in der Schule erlernt hat, auch anzuwenden weiß (Brainstorming, Recherche, Mind-Map, etc.).
Die meisten Schulen fordern bei der FÜK ein Projekt, das während der Wochen der Vorbereitung erarbeitet wird. Welcher Art dieses Projekt ist, ist dabei der Kreativität der Schüler_Innen überlassen. Man kann einen Blog gestalten, einen Film drehen, etwas bauen und vieles mehr. Oftmals sieht man in den letzten Tage vor der FÜK Schüler_Innen durchs Schulhaus laufen, die noch „mal eben“ eine Umfrage starten wollen, damit sie irgendeine Art von Projekt haben. So ist das nicht gedacht. Vor allem, weil Umfragen, die völlig willkürlich aufgebaut sind, sehr wenig bringen. Ganz im Gegenteil: Eine auf die Schnelle durchgeführte Umfrage zeigt eher, dass einem nichts eingefallen ist.
Will man es gut machen, dann sollte das Projekt – man ahnt es – sogar etwas mit der Fragestellung zu tun haben, die man am Anfang gestellt hat. Außerdem ist es – genau wie bei der Präsentation – wichtig, dass man das Projekt, wenn man eines erstellt hat, auch bei der Prüfung erwähnt, es erklärt und darauf Bezug nimmt. Denn das schönste Projekt bringt nichts, wenn es irgendwo in der Ecke steht und keiner weiß, warum.
Das sind ziemlich viele Informationen auf einmal, deshalb bietet es sich an, ganz am Anfang eine Checkliste zu machen, auf der steht, was man alles in Angriff nehmen muss. Wenn man sehr gut ist, dann notiert man hier sogar die Zeiten, in denen die verschiedenen Schritte fertig sein müssen. Auf diese Art hat man zwar am Anfang ein wenig mehr Arbeit, aber man kommt nie in die Situation, dass man sich verspätet und Panik bekommt, weil irgendetwas nicht gemacht ist.
Ich hoffe, ich konnte einige wertvolle Tipps geben. Wenn es konstruktive Kritik gibt oder irgendetwas unklar geblieben ist, fühlt euch eingeladen, dies unter den Kommentaren loszuwerden. Bis dahin gute Präsentieren.
Im Oktober des Jahres 2022 habe ich einen sogenannten Tedx-Talk gehalten. Dies ist ein amerikanisches Vortragsformat, in dem sehr viel Augenmerk auf die Form gelegt wird. Schaut es euch ruhig an und überlegt, inwiefern ich das, was ich schreibe, auch umsetze. So seht ihr, wie die Tipps konkret umgesetzt werden.
[1] Wie immer gilt: Diese Ausführungen sind geprägt von der Sichtweise des Autors und gelten nicht automatisch für alle Lehrer und Schulformen. Man sollte deshalb immer den Lehrer kontaktieren, ob diese Ausführungen auch gelten.
[…] Aktuell: Präsentieren in der Schule: Tipps und Tricks […]
Danke, ich mach mal eine Kurzfassung davon für meine aktuellen Schüler. (Mit Quellenangabe, klar.)
Das freut mich von dir zu hören! Gerne!
Habe den Text eben erst gefunden.
Danke.
Werde ihn gerne verlinken.
[…] Hier geht es zu Tipps für gute FÜKs, Referate und GFS. […]
spast
Weil du dir so eine Mühe gegeben hast, einen Kommentar zu hinterlassen, hier meine Antwort: Ich habe schon weitaus intelligentere Beschimpfungen gehört, was mich vermuten lässt, dass du entweder sehr jung oder sehr wenig reif bist. Macht aber nichts. In ein paar Jahren bist du da rausgewachsen. Alles Gute!