Spricht man als Lehrer darüber, dass man auf Twitter ist, erntet man meist noch lächelnde oder mitleidige Blicke. Twitter – das ist doch so eine soziale Plattform wie Facebook und Co., auf der es um coole Sprüche oder schnelle Nachrichtenverbreitung geht. Was bitte haben Lehrer hier verloren?
#EdChatDE
Auf Twitter kann man Diskussionen oder Statements zu einem bestimmten Thema mit sogenannten Hashtags (#) verfolgen. So findet man zum Beispiel alles, was am 8.7. 2014 zu dem Deutschlandspiel geschrieben wurde, unter #GERBRA. Dies kann man sich jedoch auch produktiv zu Nutze machen.
Der #EdChatDE steht für einen deutschen Bildungschat, den André Spang (Twittername: @tastenspieler) und Torsten Larbig (Twittername: @herrlarbig) nach dem Vorbild englischsprachiger Bildungschats ins Leben gerufen haben. Jeden Dienstag von 20-21 Uhr wird so auf Twitter mittels etwa 7 Fragen über ein bildungsrelevantes Thema gezwitschert.
Vor- und Nachbereitung
Diejenigen, die zumindest schon gehört haben, dass es bei Twitter eine Zeichenbeschränkung von 140 gibt, können zunächst mit Recht bezweifeln, dass ein solcher Chat das eigene Wissen über Bildung weiterbringt. Dies allein ist aber nicht alles.
So stellen die beiden Moderatoren (in der Sommerpause werden es Gastmoderatoren zu unterschiedlichen Themen sein) Linklisten zusammen, die auf das Thema vorbereiten. Zudem werden die Links, die die Teilnehmer des Chats während des #EdChatDE posten, in einer Zusammenfassung allen zur Verfügung gestellt.
Freiwillige Fortbildung
Dies alles bedeutet, dass man nicht nur auf dem neuesten Stand bleibt, sondern auch in einem Netzwerk von Lehrpersonen ist, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen können, wenn es Fragen rund um den Unterricht gibt.
In dem gut halben Jahr, in dem ich beim #EdChatDE teilnehme habe ich so mehr über digitale Bildung, Vernetzung und mobile Endgeräte im Zusammenhang mit der Schule erfahren, wie ich in 2 Jahren Fortbildung schwerlich erfahren hätte. Letztlich ist es mir so möglich, so selber eine Fortbildung im KMZ zu geben.
Ich kann allen, die sich ein wenig für Innovationen und neue Entwicklungen im Bildungsbereich interessieren nur wärmstens ans Herz legen, einen Twitteraccount anzulegen und einfach mal vorbei zu schauen.
Und: Nicht erschrecken. Am Anfang ist es sehr viel und etwas unübersichtlich (Hier zu einem Blogeintrag zu Tweetdeck). Aber am Ende bin ich sicher, dass auch Sie sagen werden: Es hat sich wieder gelohnt!