Als die Gymnasiastin am 10. Januar 2015 ihren mittlerweile deutschlandweit bekannten Tweet absetzte, wusste sie noch nicht, dass sie damit nicht nur eine (öffentliche) Bildungsdebatte anstoßen, sondern auch zu einer Twittergröße werden würde. Mittlerweile dient sie anderen Accounts als Doodle Jump für ihre eigene Berühmtheit. Oder um angebliche intellektuelle Überlegenheit zu beweisen. Na dann!

UPDATE: So wie es aussieht, hat der Mob gesiegt. Nachdem Naina unter dem Hashtag #ichliebemeinenkoerperweil eine Meme gestartet und einen Text dazu verfasst hatte, wurden ihr die Angriffe zu heftig. Twitteraccount und Blog sind offline.

Nachdem die Beleidigungen und Kritiken zu harsch wurden, machte sie eine Twitterpause. Wen das die üblen Beleidigungen noch mehr interessieren, der schaue hier.

Mittlerweile folgen ihr über 20.000 Menschen. Und nicht nur das: Neben den gewöhnlichen Trends ist es ein Volkssport geworden zu versuchen, ihre Tweets in den Dreck zu ziehen. Um ein wenig von dem Fame abzubekommen.

  Das ist manchmal lustig, manchmal nicht so lustig. Und manchmal fragt man sich, wo genau der Sinn liegt, einer Schülerin angebliche Geschmacksverfehlungen vorzuwerfen. Irgendwie zeugt das nur von mittelmäßiger Größe. Aber das nur als nebenberufliche Moralapostel.

 

Muss man nicht mehr viel zu schreiben, oder? Oder vielleicht sollte man googeln, ob angebliche geistige Überlegenheit zu einem Verfall der Moral führt?

6 Kommentare

  1. Sehr interessant, in welches Fahrwasser man gerät, wenn man sich per Twitter in einen unsäglichen Diskurs einbringt. Mein Ausgangspunkt in der damaligen Bildungs-Debatte war ein anderer, der sich über das massenhafte Faven des Tweets wunderte. Damals fragte ich in die Runde, warum man denn diesen “Gedicht in 4 Sprachen” Tweet so bemerkenswert fände. Ob man das ernsthaft als bildungspolitische Kritik empfände. Offenbar war es das. Ich fand den Tweet von einer 17jährigen witzig, jedoch blamable für die Community, die ihn auf diese Weise ernst nahm. Die daraus resultierende bundesweite Diskussion in den Medien war für mich fast abstrus. Doch das will ich hier nicht noch mal aufrollen. Das darauf folgende “Bashing” fand ich ebenso erschütternd, jedoch auch exemplarisch für die Netzkultur. Dies habe ich mal in einem Blogbeitrag erläutert: https://thomasbrasch.wordpress.com/2014/12/18/jetzt-kommt-mal-wieder-runter-und-zeigt-dass-das-netz-mehr-kann-als-hame-verbreiten/.

    Dass ich mich dann von einer Tweet-Vorlage von Naina, Wochen danach, verführen lies, es so zu kommentieren, liegt auch an ihrer und der Naivität vieler in ihrer Generation, die sich offenbar durch sie repräsentiert fühlen. Wer zuvor eine bildungspolitische Debatte auslöst, so jetzt im öffentlichen Fokus steht, der darf sich auch mit 17 Jahren nicht wundern, wenn man sich über seinen Filmgeschmack amüsiert.

  2. Jetzt habe ich gerade dein Blog in den Feedreader gepackt, weil mir deine beiden Vodafone-Beiträge so gefielen, und dann stolpere ich hier über et Naina. xD Nichts gegen das Mädel, aber ich finde sie halt einfach nur nervig. Sie ist eine stinknormale 17jährige, die bisschen viel Fame bekommt. Und vermutlich nicht mal wirklich Gerichtsanalysen in 4 Sprachen schreiben kann. 😉

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