Im Deutschabitur 2023 wird der Roman “Der Verschollene” mit Thomas Manns “Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull” verglichen. Der Text ist damit Grundlage für eine literarische Erörterung als Werkvergleich. 

An dieser Stelle geht es darum geht es ausschließlich um die Handlung. Thematische Schwerpunkte, Aspekte und weiterführende Überlegungen werden in der nächsten Zeit auf dem Blog veröffentlich. Große Teile dieser Ausführungen sind erarbeitet von StD Michael Tinkl, für dessen Genehmigung für die Veröffentlichung ich mich bedanke. 

Inhaltsüberprüfung

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Deutungsansätze

In einem neuen Blogbeitrag gibt es nun eine unvollständige Auflistung von Themen und möglichen Deutungsansätzen.

Anbei das zugehörige Video:

Werkvergleich

Hier geht es zum Video, in dem Ansätze des Werkvergleichs präsentiert werden:

 

Entstehung des Romans

Informationen zur Entstehung des Romans, Kafkas Perspektive und die Unterscheidung zwischen Amerika und Europa gibt es hier.

Zusammenfassung

(erschienen 1912/14, veröffentlicht 1927)

1 Der Heizer

  • Der 17-jährige Prager Karl Rossmann kommt an einem Sommervormittag (um 1910?) allein im Hafen von NY an. Seine Eltern haben ihn weggeschickt, weil die 35jährige Köchin von ihm ein Kind bekommen hat und sie keine Alimente zahlen wollen.
  • Weil K im Schiff seinen Schirm vergessen hat, trifft er zufällig einen Heizer, der sich ungerecht behandelt fühlt. In der Kapitänskajüte setzt K sich für den Heizer ein.
  • Dort befindet sich Ks Onkel, der reiche Senator Edward Jakob, den die Köchin in einem Brief über K.s Ankunft informiert hat. Der Onkel nimmt ihn mit.

2 Der Onkel

  • K bekommt einen modernen Schreibtisch und ein Piano, er lernt Englisch und Reiten und macht die Bekanntschaft des Millionärssohns Mack. Der Onkel zeigt K den hochmodernen Telegrafen-Saal.
  • Herr Pollunder, ein Geschäftsfreund des Onkels lädt K in sein Landhaus ein.

3 Ein Landhaus bei New York

  • Beim Abendessen fühlt sich K nicht wohl und will nach NY zurücklaufen.
  • Pollunders Tochter Klara zeigt ihm sein Zimmer, droht ihm Gewalt an und lädt ihn zu sich ein.
  • K wird ein Brief vom Onkel für Mitternacht angekündigt. Er soll solange zu Klara gehen.
  • Um Mitternacht übergibt G K einen Brief des Onkels, in dem dieser ihm mitteilt, dass K wegen dieses Ausflugs für immer verstoßen ist. K verlässt das Landhaus in eine „beliebige Richtung“.

4 Weg nach Ramses

  • Nach Mitternacht bekommt er in einem Gasthaus zwar ein Zimmer, aber die Betten sind belegt.
  • Am nächsten Morgen schließt er sich dem Iren Robinson und dem Franzosen Delamarche an, die auf dem Weg nach Butterford sind, um dort als Schlosser Arbeit zu finden.
  • Karl soll am Abend Essen organisieren. Dabei trifft er die Hotelköchin, die ihn einlädt, zu übernachten.
  • Bei seiner Rückkehr ist sein Koffer geöffnet. K vermisst die Fotos seiner Eltern.

5 Hotel Occidental

  • Kurz vor Mitternacht bekommt K von der Köchin eine Stelle als Liftjunge angeboten.
  • K bleibt sechs bis acht Wochen im Hotel. Mit 40 anderen Liftjungen teilt er sich einen Schlafsaal.
  • Mit der 18jährigen Schreibkraft Therese macht er Besorgungen in Ramses.
  • Sie erzählt ihm vom Tod ihrer Mutter bei der Suche nach Arbeit in NY.

6 Der Fall Robinson (nach 4 Uhr – ca. 7 Uhr, beim Lift, im Büro des Oberkellners, in der Portiersloge)

  • Robinson übergibt sich in den Lichtschacht. K versteckt ihn im Schlafsaal.
  • K wird zum Oberkellner zitiert, weil er dafür seinen Aufzug allein gelassen hat. Der Oberportier wirft ihm vor, ihn nicht gegrüßt zu haben. K wird deswegen entlassen.
  • Der Oberportier zerrt ihn in seine Loge, um K zu bestrafen. Vorher zeigt er ihm den Betrieb in der Loge.
  • K flieht nach draußen und setzt sich zu R in ein Taxi.

[7 Brunelda]

  • In einer Vorstadt kommen sie zur Wohnung von Delamarche und Brunelda, einer dicken Sängerin.
  • K und R müssen auf den Balkon. Dort erzählt Bs Geschichte.
  • Abends beobachten alle vom Balkon aus auf der Straße eine Demonstration für eine Richterwahl.
  • Beim Versuch zu fliehen, wird K. bewusstlos geschlagen.

[8 Auf! Auf! rief Robinson …]

  • B wird gewaschen. K und R müssen nachmittags Frühstück holen.

[9 Ausreise Bruneldas]

  • K trägt B zwei Stunden lang die Treppe hinunter, fährt sie zu einem Haus (Bordell?).

[10 Karl sah an einer Straßenecke ein Plakat …]

  • Der wieder arbeitslose K fährt am späten Vormittag mit der U-Bahn zur Rennbahn von Clayton.
  • Er wird als „technischer Arbeiter“ für das „Theater in Oklahama“ aufgenommen, nennt sich „Negro“.

[11 Sie fuhren zwei Tage und zwei Nächte.]

  • Mit dem Liftjungen Giacomo fährt er im Zug durch Amerika.

[mögliches Romanende]

  • versöhnlich (Kafka angeblich zu Brod): K findet Beruf, Freiheit, Eltern
  • tödlich (Kafka in seinem Tagebuch): der Schuldlose wird strafweise umgebracht

Inhaltsangabe

(Ausgabe: Reclam XL 2021)

1 Der Heizer (Sommer (S.52) Anfang 20. Jhd. (1910?), ein Vormittag an Bord eines Dampfers im Hafen von New York)

7 Der siebzehnjährige Karl (K) Rossmann aus Prag kommt nach einwöchiger Fahrt auf einem Dampfer ganz allein als Auswanderer von Hamburg aus morgens in New York an. Seine Eltern haben ihn weggeschickt, weil die 35-jährige Köchin Johanna (J) Brummer K verführt und einen Sohn geboren hat. Sie wollen keine Alimente für ihren Enkel bezahlen. Auf der Suche nach seinem Regenschirm verirrt K sich im Schiff und klopft zufällig an die Tür eines Heizers (H). Dieser beklagt sich, dass er ungerecht behandelt wurde.

15 In der Kapitänskajüte setzt sich K für H ein. Dort befindet sich auch der reiche Senator Edward Jakob, der Bruder seiner Mutter, er ist vor 30 Jahren ebenfalls ausgewandert.

26 Nach einer Weile gibt der Senator sich als Karls Onkel (O) zu erkennen.

29 J hat O heimlich in einem Brief Ks Ankunft angekündigt.

30 K erinnert sich an die Verführung.

36 K spielt mit der Hand des Heizers.

2 Der Onkel (ist etwa zehn Wochen (S.121) bei ihm, Haus und Geschäft von O befinden sich in NY)

39 K betrachtet von seinem Zimmer im Hochhaus von O die Stadt und den Verkehr.

41 Ks neuer Schreibtisch

42 O schenkt K ein Piano, K lernt Englisch, bekommt Reitunterricht durch Mack (M).

47 K besucht mit O den hochmodernen Telegrafen-Saal von dessen Geschäft.

49 Mittagessen mit Pollunder (P) und Green (G), Geschäftsfreunden von O. P lädt K zu sich ein.

50 Schon am nächsten Abend kommt P, um K mitzunehmen, O hat Bedenken wegen Ks „Studium“, verbietet es aber nicht.

52 Fahrt zum Landhaus, vorbei an Streikenden, P hält Ks Hand

3 Ein Landhaus bei New York (Einbruch der Dunkelheit bis kurz nach Mitternacht)

54 G ist unerwartet aufgetaucht, P ist verärgert und will K wieder zu O zurückbringen.

56 Abendessen mit P, seiner Tochter Klara (Kl) und G. K ist übel, G berührt Kl, K. will nach NY zurücklaufen.

63 Kl stößt K beinahe aus dem Fenster seines Gästezimmers, zwingt ihn auf ein Kanapee und droht ihn zu ohrfeigen, dann erwartet sie ihn in ihrem Zimmer.

68 Um 23.00 tastet sich K einen langen, dunklen Gang entlang. Schließlich trifft er einen Diener, von dem er erfährt, dass Kl mit M verlobt ist.

73 Wieder im Speisesaal erzählt K vor dem desinteressierten G und zwischen den Beinen von P seine Schulkarriere.

75 K fühlt sich von O angezogen, will zurückfahren. G legt einen Brief vor sich hin und gibt K seine alte Mütze.

79 Um 23.15 teilt G K mit, dass er ihm um Mitternacht einen Brief von O aushändigen soll. G empfiehlt K., bis dahin zu Kl zu gehen. Gegen Ks Willen, der in Kl seine „Feindin“ sieht, lässt G ihn zu ihr führen.

81 Kl ist bereits im Nachthemd. K spielt für sie Klavier. M hat dabei zugehört und macht sich über K lustig.

84 Um Mitternacht verlässt K das Zimmer und trifft im Flur auf G, der ihm einen Brief von O überreicht, in dem dieser ihm mitteilt, dass er ihn wegen dieses Ausflugs für immer verstößt.

86 K bekommt von G seinen Koffer, seinen Regenschirm sowie eine Fahrkarte nach San Francisco.

89 K verlässt das Haus „in eine beliebige Richtung“.

4 Weg nach Ramses (nach Mitternacht bis zum nächsten Abend, Gasthaus in der Nähe, Landstraße)

90 K bekommt ein Zimmer, allerdings sind beide Betten schon belegt. Er kontrolliert seinen Koffer.

94 K betrachtet zwei Fotos seiner Eltern, erinnert sich an den Abschied und seinen Schwur, ihnen nicht zu schreiben.

96 Die Zimmerbewohner sind der Ire Robinson und der Franzose Delamarche. Als gelernte Schlosser sind sie unterwegs in das zwei Tagesreisen entfernte Butterford, um dort Arbeit zu finden.

98 Sie laufen die Straße entlang und sehen auch Autos von Os Firma. K betrachtet die Landschaft und blickt auf NY zurück.

103 Beim Mittagessen erfährt K, dass Ms Vater bestreikt wird. Er muss für die anderen das Essen bezahlen.

105 Bei Sonnenuntergang lassen sie sich in der Nähe eines Hotels (unweit der Stadt Ramses) an einer Baumgruppe nieder, um dort zu übernachten. Karl soll im Hotel Essen holen.

109 Dort spricht ihn die 50-jährige Oberköchin (OKö) Gretel Mitzelbach aus Wien an. Sie war ein paar Jahre in Prag und ist wie O auch vor 30 Jahren ausgewandert. Sie versorgt K mit einem Essenskorb und lädt ihn ein, zusammen mit den zwei anderen im Hotel zu übernachten.

112 K findet D und R schlafend und seinen Koffer geöffnet vor. Er verdächtigt sie, die Fotos seiner Eltern gestohlen zu haben. Zusammen mit einem Hoteldiener durchsucht er die beiden ohne Erfolg. Allein geht er ins Hotel.

5 Hotel Occidental (23.30 – ca. 1 Uhr; die folgenden sechs (136) bis acht (157) Wochen im Hotel und in Ramses)

119 In ihrem Büro bietet OKö K kurz vor Mitternacht eine Stelle als Liftjunge an.

124 Nach Mitternacht unterhält sich die 18-jährige Schreibkraft Therese (T) Berchtold aus Pommern mit ihm in seinem Bett, das ihm Okö für eine Nacht in ihrer Wohnung hergerichtet hat.

128 K beginnt gleich am nächsten Tag. Er hat drei Tage jeweils von 6 -18 Uhr Stunden Früh- und von 18 – 6 Uhr Spätschicht. Einmal in der Woche hat er frei.  Im Haus gibt es 31 Aufzüge, er ist für die oberen zuständig.

130 Renell (Re), der zweite Liftjunge in Ks Aufzug

133 Schlafsaal für 40 Liftjungen, dort gibt es Ring- und Boxkämpfe.

135 Mit T macht er Besorgungen in Ramses.

136 T erzählt K, wie sie mit ihrer Mutter ausgewandert ist, der Vater die beiden verließ und Mutter und Kind vor zehn Jahren bei einem Wintersturm auf der Suche nach Arbeit nachts durch NY irrten und überall abgewiesen wurden. Am Morgen stürzte die Mutter von einem Baugerüst und war tot.

141 K liest Ts Lehrbuch für kaufmännische Korrespondenz.

143 Nach einem Monat im Hotel teilt Re K mit, dass er von D angesprochen wurde. Re trifft sich mit D, verändert sich. T warnt K vor D.

6 Der Fall Robinson (nach 4 Uhr – ca. 7 Uhr, beim Lift, im Büro des Oberkellners, in der Portiersloge)

146 Nach vier Uhr, am Ende seiner anstrengenden Spätschicht, taucht der sturzbetrunkene R bei K auf. Er lädt K zu D und dessen Freundin, der Sängerin Brunelda (B), ein. Um ihn loszuwerden, will K R sein Trinkgeld geben.

148 R übergibt sich in den Lichtschacht. K fürchtet, dafür verantwortlich gemacht und sofort entlassen zu werden sowie als Säufer und Dieb aus den Vorratskammern zu gelten.

150 Da K auch noch droht, den Liftschacht hinunterzuspringen, bringt K ihn in den Schlafsaal der Liftjungen. Es stellt sich heraus, dass R von Re und D zu K geschickt wurde.

152 K hat seinen Aufzug zum ersten Mal allein gelassen (und das nur für zwei Minuten), ohne dies im Büro des Oberkellners zu melden. Ausgerechnet in dieser kurzen Zeit gibt es vor seinem Lift einen Stau wegen der Gäste des „Vier-Uhr-dreißig-Expresszug[s]“.

154 K muss sich im Büro des Oberkellners (OK) Isbary melden. Dieser frühstückt und ignoriert ihn zunächst, dann schreit er ihn an.

158 Der anwesende Oberportier (OP) wirft K vor, ihn zu wenig gegrüßt zu haben. K überlegt, gleich zu gehen.

160 Um 5.45 ruft OK Okö an, um ihr Ks Entlassung mitzuteilen. K soll jede Nacht in der Stadt gewesen sein.

163 OK scheint besorgt zu sein, dass das Hotel wegen K geschlossen werden könnte. Als K gerade weggeschickt werden soll, erfährt OK durch einen Anruf aus dem Schlafsaal der Liftjungen, dass sich R dort befindet.

164 OP hält K mit Würgegriff fest. Der oberste Liftjunge und T kommen. Diese beruhigt K mit dem Hinweis, dass OK Okö liebt. OK will K verhaften lassen. OKö kommt und spricht mit K.

167 OK berichtet, dass R im Schlafsaal gefunden und zusammengeschlagen wurde.

171 Um 6.30 will OK die Sache beenden. K glaubt, dass Okö eine genauere Untersuchung fordern wird. Stattdessen eröffnet sie ihm in einem Vier-Augen-Gespräch, dass der OK für sie „der verlässlichste Mensch“ und Ks Schuld „unwiderleglich“ sei. Sie wirft ihm vor, dass er nicht offen ihr gegenüber gewesen sei. Sie hilft ihm aber, indem sie ihn zur „Pension Brenner“ schickt.

175 Vom Liftjungen Giacomo (Gi) erfahren die Anwesenden, dass R unten im Gang ist und will, dass Karl ein Taxi bezahlt und selbst mitfährt.

176 K wird jetzt offiziell entlassen. OP will, dass er in 15 Sekunden (!) in seiner Loge beim Haupttor erscheint. K braucht aber fünf Minuten. Als er unerkannt an OP vorbei will, zieht dieser ihn in die Loge.

177 permanente Auskunft in der Loge für die Hotelgäste durch zwei Unterportiere und ihre Laufburschen

180 OP macht sich über seine Angestellten lustig und hält K für einen vollkommen schlechten Menschen.

181 Beschreibung der neusten Telefone in der Loge

182 OP sieht sich als Herr über die zahlreichen Tore des Hotels. Er genießt es, bestimmen und bestrafen zu können.

184 Als K vom OP durchsucht wird, gelingt es ihm zu fliehen. Vor dem Hotel stößt er auf eine unendliche Reihe von Autos. Zufällig wird R durch eine kleine Tür auf die Straße gebracht. Seine Wunden sind gar nicht so schlimm. Um dem Ganzen zu entgehen, setzt sich K zu R ins Taxi.

[7 Es musste wohl …] (kurz darauf, sonniger Vormittag, Abend bis früher Morgen, entlegene Vorstadt von Ramses, Bs Wohnung)

189 Als R und K in einer entlegenen Vorstadt vor Bs Wohnung ankommen, will der Taxifahrer noch Geld, was die Aufmerksamkeit von Kindern und einem Polizisten erregt. D hält K zurück, als dieser gehen will.

192 K kann sich gegenüber dem Polizisten nicht ausweisen. Immer mehr Menschen schauen zu. D erklärt, dass K im Hotel Occidental entlassen wurde und will ihn dorthin zurückbringen. R hingegen behauptet, dass er dort einen hohen Posten habe.

197 K gelingt es, dem Polizisten zu entkommen. Er biegt in eine Seitenstraße ein und wird von D in einen Flur gezogen. Nachdem sie durch mehrere Hinterhöfe gelaufen sind, treffen sie R vor Bs Wohnungstür.

202 Mit Bs Erlaubnis betreten sie die dunkle, überfüllte Wohnung. Sie will zuerst, dass K geht, dann soll er doch bleiben.  K bekommt als Schlafplatz einen Berg aus Vorhängen zugewiesen, muss dann aber mit R auf den Balkon, wo er den Tag über schläft.

206 Abends isst R von seinen dort versteckten Vorräten und erzählt K, dass er von D und B wie ein Hund behandelt wird.

210 R berichtet K, wie er und D B beim Betteln kennen gelernt haben und dass ihr geschiedener Mann ihr immer noch Geschenke bringt

214 Auf den umliegenden Balkonen verbringen die Menschen ihren Feierabend.

215 B hat wegen D ihre Wohnung verkauft und ihre Diener entlassen. R musste ihr Diener werden. Er darf mit niemanden reden. K wurde aus dem Hotel geholt, um ihm als Diener zu helfen.

222 K will lieber Kellner werden. Als er versucht zu gehen, kämpft R mit ihm.

223 Auf der Straße findet eine Demonstration für einen Kandidaten der morgigen Bezirksrichterwahl statt. D und B betreten deshalb den Balkon. B schiebt K vor sich ans Geländer.

228 B zwingt K ihr Opernglas auf, durch das er aber nichts sehen kann.

232 K soll das Bett für D und B richten. Mit zwei Messern versucht er die Wohnungstür aufzubrechen und wird bei einem Kampf mit D bewusstlos geschlagen.

235 Als er etwas später aufwacht, schlafen die anderen. Er schleppt sich durch die Wohnung zum Balkon. Nebenan sieht er den Studenten Josef Mendel (M), der tagsüber in einem Warenhaus arbeitet.

244 K entschließt sich, Ms Rat zu folgen, vorläufig bei B und D als Diener zu bleiben, um später in einem der umliegenden Büros eine Anstellung zu finden.

[8 Auf! Auf! rief Robinson …] (nächster Tag, später Vormittag – nach 16 Uhr, Bs Wohnung, Küche der Vermieterin)

246 Am nächsten Morgen findet Bs „große Waschung“ statt.

250 K und R suchen nach Bs Parfum.

252 Um 16 Uhr sollen K und R bei der Vermieterin Frühstück holen.

255 K stellt in der Küche der Vermieterin ein Frühstück aus Resten der anderen Hausbewohner zusammen, das B und D schmeckt.

[9 Ausreise Bruneldas] (eines Morgens, Bs. Wohnung, Straße zum „Unternehmen 25“)

263 K trägt B mit Student zwei Stunden lang Treppe hinunter, fährt sie zu einem Haus (Bordell?).

[10 Karl sah an einer Straßenecke ein Plakat …] (K war (einige Monate?) in anderen „Stellungen“ tätig, wohl auch in Bs Bordell) . Vormittags bis abends, zwei folgende Tage; Rennbahn von Clayton, Zug nach Oklahama)

271 Wieder arbeitslos sieht K (in Ramses?) Werbeplakat für „Theater in Oklahama“ und hofft auf einen Neuanfang. Mit der U-Bahn fährt er am späten Vormittag zur Rennbahn von Clayton.

272 Auf einem Podium blasen als Engel verkleidete Frauen Trompete. K scheint der erste Stellensuchende zu sein. Er trifft eine Bekannte namens Fanny. Von ihr erfährt er, wie bedeutend das Theater ist.

277 Der Personalchef begrüßt K und macht mit dem Bewerbungsverfahren bekannt. K meldet sich für die höchste Kanzlei „für Ingenieure“, wird aber zur niedrigsten „für europäische Mittelschüler“ durchgereicht.

281 Weil ihm kein anderer Name einfällt, nennt er sich „Negro“, wie er „in seinen letzten Stellungen“ gerufen wurde. Er wird als „technischer Arbeiter“ aufgenommen und als Letzter dem Führer der Werbetruppe vorgestellt.

287 Bei einem Festessen werden Bilder vom Naturtheater gezeigt. K trifft Gi wieder und unterhält sich mit ihm über Okö, T und das Hotel.

290 Der Personalchef beendet das Essen. Ohne Gepäck beginnt die Reise durch die Weite Amerikas nach Oklahama.

[11 Sie fuhren zwei Tage und zwei Nächte.]

Romanende Kafkas Freund Max Brod schreibt in seinem Nachwort zur Erstausgabe des Romans von 1927, dass der Roman „versöhnlich ausklingen sollte. Mit rätselhaften Worten deutete Kafka lächelnd an, dass sein junger Held in diesem grenzenlosen Theater Beruf, Freiheit, Rückhalt, ja sogar die Heimat und die Eltern wie durch paradiesischen Zauber wiederfinden sollte. Dem widerspricht eine Tagebuchnotiz Kafkas vom 30. 09. 1915: „Roßmann und K., der Schuldlose und der Schuldige, schließlich beide unterschiedslos strafweise umgebracht, der Schuldlose mit leichterer Hand, mehr zur Seite geschoben als niedergeschlagen“.

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