Nach den völlig ernstgemeinten Tipps fürs Referendariat, hier die genauso erstgemeinten Regeln, an die man sich auf jeden Fall halten sollte!

  1. Sei du selbst und zwar so, wie die anderen es wollen. 
  2. Denk an nichts anderes als an die nächste Stunde.
  3. Denk an nichts, solange es geht.
  4. Der Schokoladenvorrat ist gleich die Anzahl der Stunden pro Schreibtisch plus X.
  5. X ist das Einzige, was du frei bestimmen darfst.
  6. Außer du musst zum Amtsarzt. 
  7. Belüge deine besten Freunde mit Sätzen wie: Ja, alles tippi-toppi.
  8. Falls du noch Freunde hast.
  9. Glaub nicht alles, was im Internet steht. 
  10. Aber ein wenig Panik geht schon klar. 
  11. Lächle nur, wenn es sein muss. Das sieht bei gleichzeitig verweinten Augen merkwürdig aus.
  12. Schwärme vom Job, um dich selbst aufzubauen.
  13. Falls du noch Freunde hast, die das interessiert.
  14. Schreibe nichts ins Internet, was du selbst nicht verkraften würdest zu lesen.
  15. Lies ab und zu was Entspannendes.
  16. Zum Beispiel Charles Darwins Survival of the Fittest.
  17. Denk daran, dass es Menschen gibt, denen es schlechter geht.
  18. Zum Beispiel andere Referendar*innen.
  19. Heul leise.
  20. Glaub alles, was im Internet steht. Vor allem Listen.
  21. Guck nochmal auf Punkt 9. Bemerkt? Falls nicht, ist dein Stresslevel zu hoch.
  22. Sing bei Liedern mit, die deine Situation am besten beschreiben. 
  23. Nicht nur Highway to hell. 
  24. Zeig Freude, wann immer es geht. 
  25. Zeig also nie Freude.
  26. Guck Serien, die dich am besten ablenken lassen. Aber nur eine Staffel pro Wochenende. 
  27. Kleiner Scherz, Zeit ist dafür keine. 
  28. Sag deinem Freund oder der Freundin, dass du sie nun besonders brauchst. 
  29. Falls du noch einen hast. 
  30. Sprich dir alles vom der Seele, aber sorg dafür, dass du dabei alleine bist.
  31. Iss genug. Aber nur im Notfall Störenfriede der Klasse. 
  32. Trink genug. Und nicht nur eigene Tränen.
  33. Denk dran, alles geht mal vorbei. 
  34. Auch wenn es in Zeitlupe ist. 
  35. Nimm keine Tipps von Menschen an, denen es besser geht als Dir.
  36. Nimm also keine Tipps an.
  37. Laminier deine Wut in kleine Päckchen.
  38. Verschick sie ohne Absender an die Fachleiter.
  39. Lass dich ruhig gehen, darauf kommt es auch nicht mehr an.
  40. Hol wenn möglich all jene Literatur nach, von der du im Studium zwar nie was gehört hast, ABER OHNE DIE ES JA ANSCHEINEND NICHT GEHT! 
  41. BERUHIG DICH!
  42. Lass dich nicht stressen.
  43. Nimm’s mit Humor.
  44. Oder als vorgezogene Midlifecrisis.
  45. Kauf dich glücklich.
  46. Falls du Geld hast.
  47. Schlaf, wann immer es geht. 
  48. Also nicht.
  49. Im Ernst: Sei tapfer!
  50. Danach wird es nämlich erst richtig anstrengend. 

 

Wegweiser

Dieser Beitrag ist Teil des Buches „Wegweiser Referendariat“, in dem alle wichtigen Blogartikel zum Referendariat vollständig überarbeitet, erweitert und angepasst in einem handlichen Buch auf 200 Seiten gesammelt sind.

Der Lehrer und Schulleiter Jan-Martin Klinge urteilt über das Buch: „Es ist ganz einfach: Wenn Sie dieses Buch lesen, werden Sie ein besserer Lehrer“.

1 Kommentar

  1. Sehr gut geschrieben lieber Bob. Mein Referendariat ist zwar schon 10 Jahre her aber ich erinnere mich an viele Dinge als ob es gestern gewesen wäre. Besonders interessant finde ich den letzten Punkt. Ich hätte es nie gedacht aber es war tatsächlich so, mein erstes Jahr im Job an einem Gym in BW war noch anstrengender als das Referendariat. Man wird zwar nicht mehr dauernd bewertet und kritisiert, dafür ist die Überforderung noch größer weil man plötzlich feststellt, dass das was man im Referendariat eingebläut bekommen hat in der Praxis so nicht anwendbar ist. Es ist unmöglich bei vollem Deputat jede einzelne Stunde perfekt zu planen, die Korrekturen fressen oft die meiste Zeit auf und man will irgendwann auch sein Privatleben wieder zurück. Also heißt es Abstriche machen, sich vom eigenen Perfektionismus verabschieden und lernen damit zu leben dass die Arbeit nie ganz getan sein wird. Burnout unter Lehrern ist ein reales Problem auf das einen das Referendariat leider so nicht vorbereitet. Im Gegenteil. Gut auf sich aufzupassen ist die wichtigste Regel. Im Referendariat und besonders später im Beruf.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein