DIGITAL: Der Kern des Medienentwicklungsplans

Bob Blume
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10. November 2019
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Die Planung des Medienentwicklungsplans unserer Schule haben gerade erst begonnen. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle noch keine konkreten Umsetzungsvorschläge machen, sondern die Grundlage erläutern, von der aus ich starte. 

Kurze Anmerkung

Bevor sich die richtigen und falschen Experten auf diesen Artikel stürzen, kurz zur Begrifflichkeit: In Baden-Württemberg ist der Medienentwicklungsplan jenes Dokument, das neben der Ist-Zustandsanalyse und einer verbindlichen Fortbildungsplanung für die Fördermittel des Digitalpakts erstellt werden muss.

Meine Ziel ist es, neben diesem zunächst formalen Dokument einen Medienplan zu gestalten, das als eine Art schulinternes Mediencurriculum von allen Fachschaften genutzt werden kann und somit auch durch alle Fachschaften gestaltet werden sollte (die Kommunikationsprozesse, die Abläufe, die Dokumentation und die Zusammenstellung sind jene Herausforderung, die ich in den nächsten Monaten angehen möchte). Für den rein formalen Prozess gibt es zahlreiche Hilfsmittel und Programme. Mir geht es aber um den inhaltlichen Prozess, der aus dem Medienentwicklungsplan einen organisch aus der Schule anstehenden Medienplan macht.

Nach dem Warum fragen

Aus diesem Grund war ich sehr froh, dass ich (in einem anderen Zusammenhang) von Marcus von Amsberg (hier sein Blog) auf ein für mich seither fundamental wichtiges Video aufmerksam gemacht wurde, das auf einem Buch von Simon Sinek beruht. Ich bin vorsichtig mit Superlativen, aber selbst das kleine Video war für mich eine unfassbare Inspiration - sowohl für den Unterricht als auch eben für den Medienplan. Warum?

Es geht zunächst um ein gänzlich anderes Thema: Erfolgreiche Firmen. Die These ist: Die erfolgreichsten Firmen setzen sich nie mit dem Was durch: Also nicht mit dem besten Rasierer, Smartphone oder Putzlappen. Es gibt schlicht zu viele. Sie setzen sich auch nicht mit dem Wie durch, auch wenn Sie es versuchen: Sanfteres Rasieren, bessere Fotos, größere Saugkraft. Sie setzen sich mit dem Warum durch.

Vom Warum über das Wie zum Was: Nach Simon Sinek, Bob Blume CC BY-SA 4.0

Die Antwort auf die Frage nach dem Warum kann freilich eine ganz andere sein: Man bezahlt also über Tausend Euro für ein kastenförmiges Handy, weil man damit ein Lebensgefühl verbindet, das ein anderes nicht hat. Ob das für Rasierer oder Smartphones gilt, lasse ich mal dahin gestellt.

Das Warum des Medienplans

Der Punkt ist: Wenn man versucht, den Kreis andersrum zu bespielen, ist es einfacher, aber zum Scheitern verurteilt. Denn dann lautet die Frage bezüglich des Medienplans zum Beispiel: Sollen wir iPads oder Laptops kaufen?

Das wir und nichts vormachen: Für Firmen ist es essentiell wichtig, dass Schulen diese Fragen nicht beantworten können. Denn dann können sie so tun, als seien Smartboards die Lösung des Problems von "digitaler Bildung". Das könnten sie zwar sein, aber dafür muss die Frage nach dem Was nicht geklärt werden.

Wichtiger ist schon die Frage nach dem Wie? Wie, so könnte man formulieren, wollen wir (mit Medien) lernen. Aber auch in dieser Frage verbirgt sich schon eine Verkürzung. Denn das (wichtige) Wie verkürzt falsch herum gestellt auf einen Prozess, der ja noch gar nicht definiert wird.

Und so kommen wir zu dem Warum. Die Frage nach dem Warum ist eine fundamentale Frage danach, warum die Schule überhaupt so ist wie sie ist (und ja, das ist ein riesiges Feld). Beantwortet man die Frage nach dem Warum, so ergibt sich dadurch zwangsläufig ein Verständnis davon, was (zeitgemäßes) Lernen für alle Beteiligten überhaupt sind. Und nun sind wir auf dem richtigen Dampfer.

Denn nun können wir sagen, wie wie wir das Warum umsetzen. Wie? Und wenn wir wissen, wie wir das wollen, dann können wir endlich zum letzten Punkt übergehen: Zum Was!

Fazit

Ich hoffe sehr, dass ich mit diesem zugegebenermaßen abstrakten Artikel ein klein wenig von der Begeisterung teilen konnte, die sich selbst hatte, als ich von diesem Konzept hörte. Und noch mehr hoffe ich, dass es einigen dabei hilft, einen Starting Point zu finden.

Ich glaube fest daran, dass, auch wenn der eine oder andere sich fragen mag, ob das nicht alles ein bisschen groß gedacht ist, die Frage nach dem Warum der einzige Weg ist, wie wir umfassende, verbindliche und somit eben auch nachhaltige Konzepte erstellen können.

Und wie gesagt: Das gilt mittlerweile auch und immer mehr für meinen eigenen Unterricht. Ich freue mich mehr als bei jedem anderen Artikel über Kommentare, Anmerkungen und Kritik.

 

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