Als Referendar*in hat man es sowieso schon nicht leicht. Zwischen der geballten Kompetenz des Fachstudiums und dem Gefühl, dass man wirklich nichts gelernt hat, was irgendwie weiterhelfen könnte, klafft eine Lücke, die nur mit Wein oder Schokolade zu füllen ist. Aber wann ist es soweit? Es gibt klare Anzeichen dafür, dass  man ein*e echte*r Referendar*in ist. 

  1. Man weint bei emotionalen Filmen 
  2. Und bei anderen Filmen 
  3. Und ohne dass man Filme schaut 
  4. Man hat keine Zeit 
  5. Und Zeit ist Geld. Davon hat man auch zu wenig. 
  6. Man wiederholt sich ständig 
  7. Es bleiben nur die Freunde übrig, die auch freiwillig beim Umzug helfen würden. 
  8. Und die müssen sich anhören, dass “die Heterogenität der Lerngruppe für eine binnendifferenzierte Vorgehensweise viel zu problematisch ist.” 
  9. Man sieht die meisten aber nicht mehr. Das höchste der Gefühle ist eine wohl gemeinte Verlinkung bei Facebook. 
  10. Beim nächsten Umzug helfen die meisten nicht mehr 
  11. Man wiederholt sich ständig 
  12. Man ist müde 
  13. Man kann nicht schlafen 
  14. Deshalb ist man noch müder 
  15. Der Anspruch bei Todesangst so zu gucken als würde man gerade den glücklichsten Moment des Lebens erleben führt zu einer Verzerrung der Gesichtsmuskeln, die man witzig finden könnte…
  16. …wenn man nicht gerade weinen würde 
  17. Man schneidet Dinge aus 
  18. Man schneidet Dinge sogar aus, wenn man gar nicht muss, nur weil man das Gefühl hat, dass man was Sinnvolles tut 
  19. Man wiederholt sich ständig 
  20. Man lügt die Mutter am Telefon an, damit sie sich keine Sorgen macht 
  21. Wenn man mal etwas Zeit hat, räumt man auf, weil man sich schlecht fühlt, weil man Zeit hat 
  22. Eigentlich hat man keine Zeit 
  23. Man lacht entweder wenig oder über komplett blöde Sachen 
  24. Man umarmt alle, die nicht bei drei auf den Bäumen sind 
  25. Man teilt seine Zeit in die Zeit vor und nach dem Beginn des Referendariats 
  26. Man beginnt seine Sätze deshalb mit “Damals…”
  27. Und schluchzt 
  28. Man wünscht sich plötzlich wieder, Hausarbeiten schreiben zu können, die nichts mit dem renitenten Thorben-Malte aus der zweiten Reihe zu tun haben 
  29. Man prokrastiniert mit noch schlechterem Gewissen als sonst. 
  30. Man weiß, wie Superhelden sich fühlen 

Und in den Momenten, in denen der Spaß aufblitzt, in denen etwas läuft und in denen die Schülerinnen und Schüler und die Kolleginnen und Kollegen einem zu verstehen geben, dass man am richtigen Ort ist, weiß man, dass sich das alles lohnt! 

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