An dieser Stelle möchte ich meine eigene Blogparade beantworten. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Wer in der heutigen Zeit nichts macht, macht sich schuldig
  • Es gibt viele Arten, etwas zu tun, aber alle haben etwas mit Bewegung zu tun.
  • Wirklich zu helfen, tut weh

Ich bin wirklich unsportlich. Klar, ich habe wie so viele Leute früher mal in diversen Vereinen Fußball, Basketball oder Hockey gespielt, aber mittlerweile bin ich alles in allem so unsportlich, dass schon der Gedanke an Joggen weh tut. Das seh ich auch. Bzw. sehe ich bald etwas nicht mehr – meine Füße. Also habe ich heute mal wieder meinen riesigen Schweinehund überwunden und bin auf die Strecke hinter dem Haus gegangen. 5 Kilometer. Der geübte Jogger nimmt das zum Warmlaufen. Ich nicht. Die ersten zwei Kilometer gehen meistens, aber der dritte ist schlimm. Aber heute war etwas anders. Ab dem 4 Kilometer, während ich über diese Worte nachdachte, wurde es tatsächlich besser. Und obwohl ich das weiß, werde ich wohl das nächste Mal wieder Überwindung brauchen.

Was hat das nun alles mit der Blogparade zu tun? Nun, ich fragte ja sehr allgemein danach, was wir in diesen Zeiten tun können, meinte aber konkret das Zusammenleben. Eine Frage, die heutzutage aus offensichtlichen Gründen sehr häufig gestellt wird.

Während ich so joggte, dachte ich daran, wie sehr man sich und andere immer wieder gerne betrügt. Wir sind Meister der selbstreflektiven Ignoranz. Das ist schlimmer als Dummheit. Der Dumme würde vielleicht nicht joggen, weil er nicht wüsste, dass das sein Leben verlängert oder gut für den Körper ist. Wir aber wissen das. Wir wissen fast alles. Und obwohl wir das wissen, ignorieren wir so gut wie alles.

Uns fallen Gründe ein, warum wir kein Sport machen, keine Bücher mehr lesen (beides: keine Zeit) und uns ist sogar klar, dass wir nur alle Veganer werden müssten, um der Welt ein  kleines bisschen zu helfen. Keine Ironie. Aber weil es schwieriger ist, mit sich selbst zu ringen, nehmen wir uns wichtig und hüllen den Mantel der Liberalität um alles. Veganer? Was wollen die uns denn noch vorschreiben? Öffentliche Verkehrsmittel? Ich habe Spaß am fahren.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Ich bin weder Veganer noch fahre ich nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Was jedoch zum Nachdenken bringt, ist: Wenn wir noch nicht einmal dann aufhören zu rauchen oder beginnen, Sport zu machen, wenn wir wissen, dass es für unser eigenes Leben das Beste wäre, wie sollen wir selbst zur Tat schreiten, wenn es um andere geht oder – noch mehr – andere davon überzeugen, dass wir etwas tun müssen?

Wir kennen die Antwort schon. Wir wissen, dass mit der “schweigenden Mehrheit” wir selbst gemeint sind. Wir wissen, dass wir uns schuldig machen, wenn wir nichts tun. Und wir wissen auch, dass es nicht so schwer ist, etwas zu tun, was unsere Gesellschaft voranbringt, die Solidarität stärkt und die immer stärker werdende Kluft zusammenhält: Unser eigenes Handeln.

Und das kann vieles bedeuten. Es kann bedeuten, dass man klare Kante zeigt, das Risiko eingeht, Gegenwind zu bekommen. Dass man andere von der Wichtigkeit der nächsten Wahl überzeugt, auch wenn sie “verdrossen” sind.

Vor allem muss es bedeuten, wieder auf die Straße zu gehen. In den USA sehen wir, was beim #womansmarch passiert ist. Nur leider kommt es dort zu spät. Auch wenn mir einige widersprechen werden: Wir sollten in die Parteien eintreten, auch wenn wir es zeitlich nicht schaffen, uns dort einzubringen. Selbst dieser symbolische Akt ist in einer Staatsform, in der es um den Glauben an das Funktionieren ankommt, ein wichtiger. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen!

Und wir müssen das tun, was wir können, wie z.B. der Freiburger Lehrer Dejan Mihajlović der es geschafft hat, trotz zahlreicher Widerstände demokratische Strukturen, die auch die Schüler betreffen, zu etablieren. 

Ich kann einfach nicht glauben, dass das, was wir gerade sehen, schon alles ist, was wir tun können. Denn wenn irgendwann unsere Freiheitsrechte beschnitten werden, wird es uns nicht helfen zu sagen, dass wir sehr gut informiert waren und viele lustige kleine Memes gebastelt haben. Aber dafür müssen wir raus aus unseren Komfortzone, anpacken und uns bewegen. Und das tut meistens weh. Ich sehe aber keinen anderen Weg.

1 Kommentar

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