Wenn man sich, wie ich, öfter mal auf Konferenzen zum Thema digitale Bildung herumtreibt, dann fällt einem auf, dass es mittlerweile fast immer jemanden gibt, der die Vorträge protokolliert. Nicht jedoch, indem er mitschreibt, sondern indem er oder sie eine Notiz macht, die im besten Fall aussieht wie ein gezeichnetes Comic. Sogenannte Sketchnotes können dabei helfen, schwierige Sachverhalte besser zu verstehen und so beim Lernen unterstützen. 

Dies bietet sich auch in der Schule an. Die Schüler Notizen machen zu lassen, bedeutet, ihnen eine neue Möglichkeit zu geben, Inhalte aufzunehmen. In Englisch und in Deutsch habe ich zwischen der 6. und der 10. Klasse mit Sketchnotes experimentiert. Dabei war der Ablauf immer so, dass ich zunächst mögliche Formen, Buchstaben und Emojis vorgezeichnet habe, die die Schüler als erste Anregung abzeichnen konnten.

Wichtig ist dabei anzumerken, dass es nicht um die “Schönheit” der Werke geht. Auch bei den professionellen Zeichnern gibt es sehr unterschiedliche Stile, die sich erst nach und nach zeigen.

Nachdem die Schüler die Sketchnotes das erste Mal gezeichnet haben, verbanden wir das Ganze mit einem Inhalt:

  • Sowohl in der 6. als auch in der 10. Klasse visualisierten die Schüler kurze englische Geschichten
  • In der 10. Klasse konnten die Schüler Kommunikationsstrategien visualisieren

Um zu überprüfen, inwiefern das Ganze erfolgreich war, hielten die Schüler kurze Präsentationen, die sich nur auf ihre Sketchnotes bezogen. Es zeigte sich, dass zumindest kurzfristig die Umsetzung mit den Zeichnungen sehr gut funktioniert hat. Inwiefern der Effekt nachhaltig ist, müsste überprüft werden.

Als nächsten Schritt wäre es interessant, über iPads oder Tablets die Notizen zu machen. Ich selbst habe mir dies angewöhnt, so dass auf Konferenzen immer eine Gedankenstütze vom Inhalt der Rede, der Keynote oder des Workshops bleibt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein