Bei einigen ist es jetzt schon so weit, bei anderen müssen die geschundenen Synapsen noch einige Woche in den von der Sommerhitze erwärmten Klassenzimmern darben. Dann kommen die Ferien. Lehrerinnen und Lehrer gehen sehr unterschiedlich mit dem Ende des Schuljahres um. Während die einen alles stehen und liegen lassen, sortieren sich die anderen wochenlang einen Wolf. Hier einige persönliche Angaben dazu, was man am Ende des Schuljahres tun kann – oder sogar sollte.

Nach dem Artikel darüber, was man am Anfang des Schuljahres alles tun kann und tun sollte, dachte ich, ich reflektiere schreiben über meine Routinen am Ende des Schuljahres. Sicherlich gibt es hier keinen Generalschlüssel, aber dennoch lohnt es sich unter Umständen, sich einige Dinge klar zu machen.

In der Schule

In der Schule gibt es einige Dinge, die es zu erledigen gilt, und damit ist nicht nur die Noteneingabe gemeint, die einige Zeit kosten kann, die man einplanen sollte. Es gilt, einige Arbeiten zu Ende zu machen:

  • Das Klassenbuch checken, damit alles eingetragen ist (falls dies nicht schon über das gesamte Schuljahr sorgfältig getan wurde).
  • Den eigenen Platz aufräumen, da es meistens eine Art Endreinigung gibt.
  • Gleichsam den Spind ausräumen, falls diese gewechselt werden oder herausfinden, welcher Kollege über diese “wacht”.
  • Den eigenen Sitzplatz für das nächste Jahr aussuchen und wenn möglich sichern (falls kein Handtuch in der Nähe ist, gehen auch Schilder).

Klar, der letzte Punkt ist nur halb ernst. Aber ganz blöd ist er auch nicht. Sicherlich gibt es im eigenen Kollegium gewisse Routinen, an die man sich angleichen sollte. Aber eines sollte man nicht tun: Zu spät da sein und an jenem Platz sein, der gefährdet ist, weil man alle im Rücken, um sich herum oder neben einem hat. Oder jenen, der einen zum Pförtner für Schüler werden lässt, die einen Kollegen suchen. Der Platz ist die einzige Aufstiegsmöglichkeit, die sich in der Schule lohnt!

Ganz abgesehen von den organisatorischen Dingen, die hier besprochen werden, ist es sicherlich auch eine gute Idee zu überlegen, welche Kolleginnen und Kollegen einen besonders unterstützt haben. Vielleicht ist eine kleine Dankeskarte angebracht (nicht, dass ich so gut damit wäre). Dank oder zumindest ein kleiner Kommentar kann sich auch bei Klassen anbieten, die man über einen längeren Zeitraum hatte. Dabei gibt es keinen einzigen Weg, das Ganze ist sehr individuell.

Zu Hause

Es gibt zahlreiche Dinge, die man zu Hause zu tun hat. Besonders kommt es darauf an, ob man es geschafft hat, über das Schuljahr ein Ordnungssystem zu erstellen. Wenn dem so ist, dann hat man natürlich viel weniger zu tun. Insofern ist es immer ratsam, ein solches System zu überlegen.

Zunächst einmal muss man sowieso all jene Dinge verräumen, die man aus der Schule mitnehmen sollte. Aber Vorsicht: Gerade die Lektüren oder Lehrerbände, die man das ganze Schuljahr über genutzt hat, sollte man dorthin stellen, wo man sie auch nach einiger Zeit Ferien wieder findet.

Die Routine, die sich bei mir persönlich entwickelt hat, ist eng mit meinem Ordnungssystem  verknüpft und braucht am Ende des Schuljahres vielleicht eine Stunde.

  • Die temporäre Gliederungsmappe wird ein letztes Mal in das Hängeregister geleert.
  • Meistens überklebe ich hier schon die Bezeichnungen mit frischen leeren Stickern, auf die ich dann die neuen Klassen schreibe, sobald ich das Deputat habe. Das tue ich nach Priorität der Klassen (das ist alles ganz schön detailliert, das weiß ich. Aber diese Zeit spare ich mir im nächsten Schuljahr).
  • Das erste und einzige Mal im Jahr leere ich die Hängeregister in Ordner. Ich bin nun gröber als sonst. Da ich das meiste digital habe, schmeiße ich vieles weg, vor allem wenn es sich um doppelte Exemplare handelt.
  • Ich ordne alles in ein Schuljahresordner. Das hat folgendes System: Jene Materialien, die ich immer wieder brauche, sind sowieso digital vorhanden. Wenn ich aber an eine Idee denke, die ich hatte, dann verknüpfe ich sie viel eher mit einer Klasse und einem Schuljahr als mit einem Ordner.
  • Wenn der Ordner gefüllt und weggestellt worden ist (noch näher an meinem Schreibtisch als jene, die ich schon lange nicht mehr unterrichte) kümmere ich mich ums Digitale.
  • Das bedeutet nicht viel. Das meiste mache ich sowieso mit OneNote. Das heißt, Planungen, die über das Jahr hinaus gehen, können einfach weitergeführt werden.
  • Ich erstelle meistens schon einen Ordner auf dem iMac, der jene Klassen inne hat, von denen ich sicher weiß, dass ich die weiterführe. Dort hinein kopiere ich übergeordnete Ordner als Alias. Das heißt, dass ich beispielsweise Material für die 6.Klasse in Deutsch, Stoffpläne, Checklisten etc., schon dort ablege. Das bedeutet nicht, dass ich es in dem nächsten Jahr wieder genauso mache, wie in dem Jahr davor. Aber auf diese Weise habe ich dann, wenn ich die Vorbereitungen für das nächste Jahr starte, wieder direkt den Überblick.

Ende

Das war’s. Das mag sich viel anhören, ist aber schnell erledigt. Ich bin deshalb so gründlich, weil ich es sehr mag, am Anfang des neuen Schuljahres Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu haben. Wenn alles schon vorbereitet ist, dann ist die Struktur gegeben und ich kann damit beginnen, inhaltlich zu arbeiten.

Welche Routinen habt ihr am Ende des Schuljahres? Seid ihr auch so pedantisch? Ich bin gespannt auf eure Ergänzungen.

2 Kommentare

  1. Hallo Bob,
    was mich brennend interessiert ist die Organisation bzw. Verknüpfung zwischen den Onenote-Inhalten und der Ordnerstruktur auf dem PC.

    Wenn du den Unterricht mit Ononote vorbereitest, speicherst du ihn dann auch als pdf o.ä ab? Was an sich ja eine doppelte Speicherung bedeuten würde.

    Bleiben die Unterrichtsinhalte dann auch schuljahresübergreifend in Onenote? Also hast du dort z.B. ein “Material-Buch” 6. Klasse – Deutsch oder ist das dann “nur” der Unterricht für die 6c- Schuljahr 19/20.

    Und speicherst du erstellte Arbeitsblätter, Klassenarbeiten etc. in Onenote direkt oder legst du Verknüpfungen zu den Speicherorten auf dem PC an?

    Ich plane derzeit die Unterrichtsinhalte in Onenote und freue mich vor allem über die tolle Suchfunktion, was das wiederauffinden extrem erleichtert. Ich frage mich nur, ob Onenote über die Jahre nicht aus allen Nähten platzt..

    Viele Grüße
    Michael

    • Hallo Michael, ich hoffe, meine Antwort ist nicht ein wenig oberflächlich, denn ich mache es eher einfach: Die Grundstruktur der Ordner bleibt bei mir gleich. Das heißt, für einen neuen Kurs mache ich im Schuljahresordner einen Ordner. In den packe ich den Alias aus vorherigen Kursen. Das, was ich dann brauche, kann ich nutzen, alles andere mache ich neu. Und so mache ich es auch bei One Note. Die Organisationsstruktur bleibt, die Inhalte werden dann übertragen, wenn sie “übergeordnet” sind, also bei Englisch zum Beispiel bestimmte Units. Meistens möchte ich Unterricht aber auch anpassen, weshalb die Kurzversion ist: OneOnote mache ich (fast immer) neu, die Ordner bleiben (größtenteils) gleich.

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