Solche Zeiten gibt es. Zwei Anmerkungen:
Letzten Donnerstag war das erste Mal seit längerer Zeit, das mir einfach nichts eingefallen ist für eine schöne Stunde.
Ich halte es für falsch zu erwarten, dass man auch in Zeiten mit hohem zusätzlichen Arbeitsaufkommen IMMER »schöne« Stunden planen und halten muss oder könnte. Ich habe irgendwann meinen Frieden damit gemacht, dass ich mich zwar immer bemühe, mir kreative und motivierende Stunden auszudenken, dass es aber immer auch die »fallback«-Lösung »normale Standardstunde« gibt, wenn mir nach vertretbarem zeitlichen Aufwand nichts Kreatives einfällt. Das können Schüler meines Erachtens gut ertragen, wenn sie merken, dass es nicht dauerhafte Faulheit ist.
Und dann noch der Blog, das Schreiben. In guter Zeit fließen die Ideen und ich bin zufrieden [...] In Zeiten wie diesen holpert es wie eine Kutsche über steinige Wege.
Wenn ich Dich richtig verstehe, siehst Du Dein Blog als Entspannung/Ausgleich. Gleichzeitig hast Du eine gewisse Erwartung, dass hier regelmäßig Artikel erscheinen sollen/müssen. Auch das kannte ich – auch das habe ich abgelegt. Es hat mich früher frustriert, wenn ich nicht regelmäßig bloggen konnte oder wenn Ideen rumdümpelten ohne ausgeformt und veröffentlicht zu werden. No more. Ich sehe mein Blog ebenfalls als Ausgleich/Hobby/Entspannung – aber daneben gibt es inzwischen noch eine Menge anderer Dinge, die eine ähnliche Funktion haben. Und wenn ich merke, dass Schreiben gerade nicht gut von der Hand geht, dann lese ich eben (»noch etwas Energie übrig«) oder schaue sogar eine Doku (»kaum noch Energie übrig«) – und habe dabei inzwischen NICHT mehr das Gefühl, ich »müsste« eigentlich bloggen.
So, mein Senf. Your mileage may vary, of course.