Immer mal wieder sind die Lehrer in den Medien. Mal als “faule Säcke”, mal als allzeit bereite Modernisierer. Über Lehrer gibt es also so viele verschiedene Meinungen, wie es Schüler gab. Dabei gehen vor allen Dingen die Meinungen darüber auseinander, was ein guter Lehrer eigentlich sein muss oder was er “drauf haben” sollte.

Sind es eher die jungen, die noch irgendwie “dran” sind? Oder vielleicht ältere Lehrer, die spannende Geschichten so erzählen können, dass die Methoden egal sind? Oder spielt das Alter gar keine Rolle?

Jeder hatte in seinem Lehrer mindestens einen Lehrer, den er super fand. Und meistens auch einen, der gar nicht ging. Aber was macht einen guten und einen schlechten Lehrer eigentlich aus?

Bevor dieser Blog-Artikel entsteht, würde ich gerne von euch wissen, was eurer Meinung nach ein guter Lehrer ist. Vielleicht kann man sich diesem merkwürdigen Wesen so nähern.

Welche Charaktereigenschaften hatten eure Lieblings- bzw. Hasslehrer?

Ich freue mich sehr über eure Rückmeldungen.

Weitere Themen it dem Schwerpunkt “Lehrer und Schüler”:

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6 Kommentare

  1. Dann will ich mal.

    Mein Lieblingslehrer: Die Englischlehrerin, die ich von Klasse 5-7 hatte. Sie war begeistert von ihrem Fach und in der Lage, die Begeisterung an die Schüler weiterzugeben. Streng, ohne angsteinflössend zu sein. Laut und leise modulierend, je nach Situation. Sie arbeitete mit dem Körper, als das noch gar nicht modern war (ich erinnere mich an sie, wie sie durch die Reihen ging und mit ausladenden Gesten zum Mitmachen animierte). Warmherzig, ohne ein Weichei zu sein, kompetent, respektvoll den Schülern gegenüber.

    Mein Hasslehrer: Der Biolehrer, der die Sportnoten mit den Bionoten verschmelzen liess. Wer nicht gut war in Leichtathletik, konnte auch in Bio nicht besser als 3 werden. Er hatte sich bis zum Ende des Schuljahres die Namen einzelner Schüler nicht gemerkt (das habe ich ihm echt übelgenommen!) und verwechselte stille Schülerinnen, die nebeneinander sassen, aber nicht aussahen wie Zwillinge, miteinander. Mangel an Respekt, Empathie, ungerecht. Pfui.

  2. Der beste Lehrer meiner Schulzeit ist mit weitem Abstand mein Englisch-Leistungskurs-Lehrer aus der gymnasialen Oberstufe, bei dem ich seit dem zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 11 bis zum Abitur Unterricht hatte.
    Das Besondere an diesem Lehrer war ganz einfach, dass er begeistern konnte, weil er selber von allem begeistert war, was er unterrichtete. Er war ausgezeichnet in der Lage, seinen Schülerinnen und Schülern den Geist der Dinge zu vermitteln, viel mehr als nur Fakten. Z. B. was alles in William Shakespeare drinsteckt, in politischen Texten (z. B. Declaration of Independance oder Gettyburgh Address von Abraham Lincoln), oder aber auch in den Songs von Bob Dylon beispielsweise. Ich zumindest habe gelernt, dass all dies auch mehr ist als nur bloßes Bücherwissen, dass es vielmehr mit mir zu tun und mit meinem Leben und mich ganz persönlich weiterbringen kann.
    Nach über 25 Jahren weiß ich immer noch alles, was wir in dem Kurs gemacht haben. Ganze Passagen aus dem Hamlet kann ich immer noch auswendig. Wir haben das gar nicht bewusst auswendig gepaukt, wir wollten das können, weil wir dessen Bedeutung spürten.
    Bei meinem Englisch-LK-Lehrer habe ich viel, viel mehr gelernt als nur Englisch. Den Geist von Literatur, die Kraft des Theaters, einiges aus Geschichte und Politik aber auch sogar aus der Musik.

    Damit bin ich bei der schlechtesten Lehrerin, die ich jemals hatte: nämlich meine langjährige Musiklehrerin. Die Frau hat meinen Sinn für Musik zeitweilig völlig abgetötet, den musste ich mir nach der Schule mühsam zurückholen. Die hat mir so ungefähr mitgegeben, dass für wahre Musik eigentlich zu doof bin, weil ich sie nicht theoretisch analysieren kann, also z.B. nicht das Thema einer Sonate beschreiben kann (ich beherrsche kein Instrument). Es war ganz schwierig für mich, nach der Schule mich mal mit so etwas wie Oper zu beschäftigen (habe ich mit großer Freude zum Glück geschafft !).
    Wertvolle Musik war für diese Lehrerin nur dass, was möglichst kompliziert konstruiert ist. Etwas was genial einfach ist und die Menschen trifft und mitreißt („Satisfaction“ von den Stones wäre so ein Beispiel, finde ich) hat vor der keinen Bestand. Den Geist und die Emotionen der Musik kann die gar nicht nachvollziehen, ist alles nur Formalismus.
    Für die ist nach der Entwicklung des Jazz auch keine wertvolle Musik mehr entstanden, Popmusik ist nur Schund, alles primitiv.
    Die Frau ist für mich ein Paket aus Snobismus und bildungsbürgerlicher Arroganz.

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