Nach dem Bild des vom Bombenangriff gezeichneten Jungen ist ein Streit um das Foto entbrannt. Nicht um die Angriffe, nicht um die Bomben, nicht um das Leid. Ein Kommentar

 

 

 

 

 

 

 

Fotos und deren Verbreitung ist mit Sicherheit ein Thema, dass uns in Schule und Gesellschaft immer mehr beschäftigen wird. Und ich ärgere mich maßlos über jene, die es besser wissen müssten. Da ist nun 5 Jahre (!) Krieg in Syrien, es ist bewiesen, wie russische und regierungsnahe Fassbomben, Gas und Maschinengewehre Zivilisten und deren Institutionen bombardieren und nun lese ich allerorten tatsächlich eine Kritik am Kriegsfotografen?

Sind denn alle verrückt geworden?
Der Fotograf selbst hat ein Statement abgegeben, dass nachzulesen ist. Auch der Kameramann. Dies sind keine Gaffer, sondern die einzige Chance, die die eingekesselten Menschen haben, dass wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit unserer ereignisgeilen Medienwelt auf das unmenschliche Elend in Syrien fällt.
Und was lese ich? Dass jemand “selber Vater” ist und das Bild deshalb nicht nur unerträglich findet (was ich verstehe), sondern sich anmaßt, denn Fotografen der unterlassenen Hilfeleistung anzuklagen.
Diese Personen samt den an Scheinheiligkeit nicht zu überbietenden Bento-Journalisten, die ihre Views des Videos feiern, mit dem sie das ikonische Bild ablehnen, sollten sich mal fragen, wie oft sie in den letzten 5 Jahren einen Konflikt thematisiert haben, der fast 300.000 Menschen das Leben gekostet hat.
Aber nein; nicht wir! Wir ertragen das Bild nicht und verfluchen den Fotografen.
Das ist nicht zum Aushalten!

O-Ton des Fotografen

Und des Kameramanns

P.S. Der Artikel ist mit Mobiltelefon verfasst und kann sich so nicht der Komplexität vergewissern, die dem Thema angemessen ist; es ist nur ein Impuls.

P.P.S. Eine schnelle Kritik ist mit Sicherheit, ob ich mich über die Scheinheiligkeit stelle. Nein, das tue ich nicht. Aber da ein guter Freund von mir so sehr in dem Thems ist, dass er nahezu täglich Informationen und Bilder zu Syrien postet, meine ich doch den Unterschied zwischen einem Hype und nachhaltiger Information zu kennen.

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