Lange ist es her, dass ich mich an einer Blogparade beteiligte. Die lang anhaltende, fruchtbare, aber auch polemische Diskussion über den Lehrer als „Versager im Staatsdienst“ sorgte für eine anhaltende Müdigkeit. Nun ruft die SPD zur Blogparade. Nach dem produktiven Austausch mit der Abgeordneten Saskia Esken, der schon zu einem Aufruf an medienaffine Lehrer geführt hat, bin ich darin bestärkt, dass es diesen regen Austausch zwischen Politik und Bürgern braucht, um über die sich rasant entwickelnde Zeit zu diskutieren. Die Aktion der SPD ist über Parteigrenzen hinweg ein Modell für zukünftige Auseinandersetzungen.

 

 

 

 

Nun zu den Fragen:

  • In einer digitalen Welt zu leben, bedeutet für mich…

 

…Sätze so anzufangen, wie ich möchte. Nein, ehrlich. Keiner lebt in einer digitalen Welt. Wir leben in der realen Welt, deren Kommunikations-, Arbeits- und Spielräume erweitern. Aber das eine geht nicht ohne das andere.

 

  • Mein Computer ist für mich…

 

ein digitales Schweizer Taschenmesser.

 

  • Wirklich gut! Die größte Chance durch die Digitalisierung ist…

 

Menschen zusammenzuführen, sei es durch gemeinschaftliche Arbeitsprojekte, durch Aktionen und Petitionen, durch gemeinsame Interessen und Hobbys.

 

  • Bedrohlich! Wir müssen aufpassen, dass…

 

…nicht diejenigen das Potential der Zusammenführung schneller begreifen und es sich zu eigen machen, deren Sinn nach der Zerstörung demokratischer und freiheitlicher Werte steht.

 

  • Die Digitalisierung verändert mein Leben durch…

 

…die Chance, aktiv zu partizipieren. Und den Zwang.

 

  • Chatten mit den Enkeln, Einkaufen per Mausklick, Arbeiten ohne feste Bürozeiten. Was bringt die Digitalisierung für Familien und Ältere?

 

Was bringen Bücher für jüngere?

 

  • Programmieren in der Grundschule, das gesamte Faktenwissen der Welt in der Suchmaschine. Wie sollte Bildung der Zukunft aussehen?

 

Eine etwas ausführliche Antwort schrieb ich in einem Artikel über Literalität. Die Bildung der Zukunft braucht weiterhin ein Netzwerk aus Wissen. Vor allem aber braucht eine solche Bildung Verständnis über die Strukturierung von Wissen. Denn zu wissen, wo etwas auffindbar ist, heißt weder, dass man es auch findet noch, dass man dieses Gefundene auch versteht.

 

  • An jedem Ort arbeiten können und ständig erreichbar sein. Was bedeutet das für Arbeit im Digitalen Zeitalter?

 

Im Augenblick bedeutet dies, dass viele Menschen im Wortsinne nicht mehr abschalten können und so wie ihre Handys in einem mittelmäßigen Dauerbetrieb sind. Wenn Arbeit effizient und erfolgreich sein soll, kann das nicht funktionieren. Zeiten der Erholung werden umso wichtiger. Das ist auch eine Aufgabe der Arbeitgeber.

 

  • Was müssen wir im digitalen Zeitalter tun, damit unsere Wirtschaft erfolgreich bleibt?

 

Unseren Begriff von Effizienz und Erfolg neu überdenken. Wenn digitales Arbeiten bedeutet, dass sich Menschen zusammentun können, um an gemeinsamen Projekten zu arbeiten, heißt das auch, dass sie wissen müssen, wie sie das anstellen sollen und dass sie genug Zeit haben müssen, dies zu lernen. Dies gilt für die schulische und die universitäre Bildung. Folgerichtig müssen auch Lehrende in dieser Materie zuhause sein.

 

  • Die Digitalisierung schafft Chancen und birgt Risiken. Von der SPD erwarte ich, dass…

 

…sie weiter am Ball bleibt und die Dinge, die im digitalen Austausch entstehen auch mit in die reale Welt nimmt. Es bleibt dabei: Ein digitaler Raum, der nicht für Veränderungen in der analogen Welt nimmt, ist eine nette Beschäftigung, aber wirtschaftlich redundant.

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