Foto: Bisley noch zu Lebzeiten 

Sascha Bisley, populärer Papst des obszönen Genitalgedichts aus der verbotenen Stadt in der Mitte des deutschen Elends, das aus dem letzten Loch der Grönemeyerschen Prägung kotzt, ist unauffindbar. Selbst minderjährige Fans ließen vor Schreck ihr Veltins aus der Kralle fallen, als sie die Facebook-Nachricht eines wohl anonymen Schwindlers entdeckten. „Krank“ sei er, hieß es. Er „könne nicht kommen, da er an Fieber leide“, hieß es weiter.

Wer die Geschichten des nur auf Anhieb sympathischen, aber eigentlich abgründigen Bewachers des deutschen Lethe kennt, der weiß: Ein Sascha Bisley wäre trotzdem gekommen. Er hätte die Lesung mit Lepra gehalten und seinen Anhängern zum Abschied Haut mit einer Unterschrift geschenkt. Er hätte drei Zigarren auf Lunge geraucht und dann „Happy Birthday Mr. Präsident“ gefurzt.

Krank? Nein, ein Sascha Bisley wird nicht krank. Die Krankheit wird Sascha Bisley. Und das kann nur eines bedeuten. Entweder hat er sich abgesetzt, dann Gnade ihm die Rache seiner eingefleischten Fans.

Oder aber, er war nie real. Eigentlich ist er Bundestagsabgeordneter der FDP-NRW, dessen Deckung aufgeflogen ist.

Vielleicht ist er aber auch tot. Dann sei Ehre seinem Andenken. Immerhin wäre das eine vernünftige Erklärung für sein Fernbleiben. Wir müssen gespannt sein.

 

Hier noch der Link für diejenigen, die unsicher sind, was Ironie ist.

Mehr zum inneren Schweinehund.

Für Bisley-Leser: Edeka-Triptychon

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