Quelle: http://www.teddytietz.de/img/neue_medien_dt380.jpg

Irgendwie passt die #blogparade des CeBIT-Blog gerade wie das RAM-Modul aufs Motherboard. Denn während sich die Welt verändert und digitaler wird, scheinen vor allem dort, wo die Zukunft der virtuellen Zunft ihre Kompetenzen erlangen soll, noch Hamster den Prozessor der Computer anzukurbeln. Die Rede ist von der Schule.

Man frage die Lehrer, wie sie zur Umsetzung medialer Erneuerungen stehen (natürlich gibt es Ausnahmen wie den @tastenspieler, der durch seine #edchats zeigt, dass Lehre und virtueller Raum sich nicht widersprechen).

Die meisten aber werden wohl laut lachen. Denn das, was in der Schule an virtueller Arbeit geleistet wird, steckt oftmals noch in den Kinderschuhen.

Seien es Notenprogramme, die aussehen und funktionieren, als hätte man sie auch bei der ersten Mondlandung nutzen können oder das allseits bekannte und verteufelt Moodle, das zwar teilweise seine Zwecke erfüllt, jedoch an Unpraktikabilität nicht zu unterbieten ist.

Obwohl man den Beruf des Lehrers natürlich nicht mit jenen Berufen vergleichen kann, die schon per se im Entweder – Oder hängen, wenn es um Home Office geht, sind mobile Lösungen nicht nur im Unterricht, sondern auch bei der Organisation immer wichtiger, will man den Anschluss nicht verlieren. Lehrer arbeiten die Hälfte ihrer Arbeitszeit sowieso zuhause, tragen dann die „Früchte dieser Arbeit“ aber umher und ordnen sie dann wieder weg bis sie im „Mauerloch“ der Faustschen Ordnerhöhle versumpfen.

Dabei bieten einfache Lösungen wie Evernote, Twitter im Unterricht oder zusammen mit Schülern genutzte Blogs nicht nur sehr gute Alternativen zur Zettelwüste. Vielmehr bietet eine Schnittstelle zwischen Arbeitsplatz und Home Office, wie sie zur Zeit noch sehr wenig benutzt wird, großartige Möglichkeiten.

Sei es, dass Schüler sich unkompliziert an den Lehrer wenden können, um wichtige Fragen zu beantworten. Sei es, dass weiterführende Hausaufgaben über den Blog kontrolliert werden können oder dass Unterrichtsmaterialien allen zur Verfügung gestellt werden können.

Die Problematik liegt wie meistens in der Überzeugung aller Beteiligten, denn gelingendes Networking funktioniert nur so gut wie die verschiedenen Teile. Zudem ist es natürlich schwieriger, die Arbeit ruhen zu lassen, wenn so viele Möglichkeiten für den weiteren Austausch bestehen.

Dennoch: Der Lehrer-Arbeitsplatz der Zukunft sollte ein Vorbild sein für die Arbeit mit Schülern, die in Zukunft immer mehr virtuelles Handwerkszeug beherrschen und für die Gefahren und Möglichkeiten sensibilisiert werden sollten.

Es wäre an der Zeit für eine Annäherung.

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