Wahrscheinlich hören wir am meisten Musik, wenn wir jung sind. Aber was heißt hören, wir verschlingen sie wie ein Stückchen Brot nach einer großen Fastenzeit. Später hören wir weniger. Aber in seltenen Momenten kann es sein, dass uns ein Lied zurück bringt in eine andere Zeit.

Das Zimmer ist dunkel, obwohl das Licht an ist. Über dem Balkon fängt die Grasnarbe an. Es ist sehr ruhig, deshalb wird die neue CD eingelegt. Die Stimmung wird besser, soweit die Einsamkeit das erlaubt. Man schlendert in die Küche und starrt in den Kühlschrank. Der ist leer. Wie eigentlich meistens. Nur ein tiefgekühltes Baguette verhöhnt einen. War es dasselbe wie gestern. Keine Ahnung mehr. Der Kopf ist so voll mit Informationen wie der Magen leer ist. Aus dem Raum kommt noch die Musik. Sie sagt einem, dass man irgendwann ein anderer werden wird.

Und nun hört man die Musik und muss unweigerlich lächeln, weil man weiß, was man dachte. Und was man zu glauben dachte. Und irgendwie hatte das Denken genau mit dieser Musik zu tun.

Keane “Everybody’s changing” 

Foto by Roland Blume

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