Anmerkung: Es handelt sich um einen Modellversuch, Arbeitstexte der Schule frei zur Verfügung zu stellen, die von mir erstellt wurden. Die Reaktionen werden zeigen, ob dieses Experiment glückt, das heißt gut ankommt oder eben nicht.

Hier geht es zum Materialpaket “Texterörterung” bei Lehrermarktplatz. 

Argumentieren

Argumentieren ist wichtig, egal ob mündlich oder schriftlich. Denn argumentieren bedeutet auch immer, seinen Gegenüber davon zu überzeugen, dass die eigene Ansicht sinnvoll und plausibel ist. Dies kann sowohl bei einem Bewerbungsgespräch wichtig sein als auch bei dem Versuch, den Lehrer davon zu überzeugen, weniger Hausaufgaben zu geben.

Es gibt zwei Arten der Argumentation, die sich im schriftlichen Bereich Erörterung nennt. Bei der linearen Erörterung geht die Argumentation nur in eine Richtung. Das heißt, dass man entweder für oder gegen eine These (Behauptung) argumentiert. Bei der dialektischen Erörterung geht es um beide Bereiche, die man gegeneinander abwägt. Man gibt also sowohl Argumente und Belege für eine These als auch gegen sie.

Generell kann man sich die Argumentation als ein Dreieck vorstellen, dass auf dem Kopf steht, also immer enger, das heißt spezieller wird. Die These ist zunächst einmal nur eine Behauptung, der widersprochen werden kann. Um diese zu stützen, braucht es eine Begründung. In der Begründung gibt man an, warum man für oder gegen die These argumentiert, sie ist also der im Wort enthaltene Grund für die Argumentation. Die Bestandteile der Begründung sind die Argumente. Sie können entweder stark oder eher schwach sein. Normalerweise beginnt man seine Argumentation mit eher schwachen Argumenten und geht dann zu den starken über. Dieser Aufbau sorgt dafür, dass alles überzeugend präsentiert wird.

Struktur einer Argumentation

These                           „Computerspiele verhindern Interesse an anderen Dingen.

Begründung            „Viele Jugendliche, die viel Computerspielen, haben keineZeit mehr, sich mit ihren Freunden zu treffen.“

Beleg                           „Seitdem mein bester Freund sein neues Spiel hat, haben wir uns nicht mehr getroffen.“

Die Belege sind besonders wichtig, da sie die Argumente stützen. Ohne Belege sind die Argumente nicht haltbar, d.h. sie stehen ohne alles da. Man kann sich eine gute Argumentation wie ein Haus vorstellen. Die These ist das Fundament, auf das alles aufgebaut ist. Die Begründung sind die vier Wände und das Dach, wenn man so will ist dann jedes Argument ein einzelner Bestandteil. Jeder Beleg ist dann der Stuck, der alles zusammen hält. Da ein solches Haus zwar stabil, aber noch nicht besonders schön ist, kann man sich die Satzverbindungen, die eine Argumentation flüssig und ansprechend machen als Inneneinrichtung vorstellen.

Erst wenn all diese Dinge erfüllt sind, kann man von einer wirklich guten Argumentation sprechen, die dann in eine Struktur gebracht werden muss.

Die Möglichkeiten für einen sinnvollen Aufbau folgen.

 

Bezugnahme auf einen Text

Die Erörterung eines Themas ist an sich schon nicht so einfach. Der Bezug auf einen anderen Text kommt dann noch erschwerend hinzu. Auf der anderen Seite ist ein solcher Text oder anderes Material aber auch extrem hilfreich, da man die Fakten oder Meinungen benutzen kann, um seinen eigenen Text zu untermauern. Um Bezug auf einen Text nehmen zu können, muss zunächst genau klar sein, worum es geht. Und zwar im Allgemeinen (zusammenfassend) als auch im Besonderen (Argumente/ Begründungen/ Belege). Diese Klarheit erlangst du mit der 5-Schritte-Lesemethode.

Es gibt mehrere Arten, wie man auf einen Text Bezug nehmen kann. Entweder mit einem direkten Zitat, z.B.:

Der Autor des Textes spricht von einer „wiederkehrenden Kriminalität“, was das Argument stützt, dass es hier tatsächlich eine Verschlimmerung gibt.

Oder mit einer Umschreibung dessen, was im Text gesagt wird. Hierbei muss dann der Konjunktiv benutzt werden, z.B.:

Der Autor des Textes spricht davon, dass die Kriminalität wiederkehre, was das Argument stützt, dass…

Es kann auch ein längeres Stück eines Textes benutzt werden. Dabei ist es aber wichtig, dass es auch wirklich relevant für die eigene Argumentation ist.

Meine Argumente werden auch durch Herrn Blume gestützt, der in dem Zusammenhang sagt: „Die Kriminalität kehrt in jeder Generation und in jeder erdenklichen Form wieder, so dass man nicht von einem Zurückgang sprechen kann.“

Satzverbindungen und Übergänge

In allen schriftlichen Bereichen kommt es nicht nur darauf an, was man sagt, also auf die inhaltliche Ebene, sondern auch darauf, wie man es sagt, also auf die Art und Weise, wie man seine Gedanken strukturiert. Ein gut strukturierter Aufsatz ist für den Leser deutlicher zu verstehen und bereitet zusätzlich Freude beim Lesen, weil er abwechslungsreich gestaltet ist. Die folgende (unvollständige) Liste bietet Verbindungen und Übergänge für verschiedene Anlässe. Da diese Wörter und Phrasen in jeder Form des schriftlichen Austausches eine Rolle spielen, solltest du sie beherrschen und anwenden können.

Betonung

Vor allem muss gesagt werden, dass…                         Es wird deutlich, dass…

Hervorzuheben ist die Tatsache, dass…                        Es ist zu betonen, dass…

Vor allem zeigt sich, dass…                                             Ein besonderes Licht fällt auf…

Insbesondere wird hier deutlich, dass…                       Hauptsächlich geht es um…

Strukturierung

Zuvorderst ist es wichtig…                                              Nichtsdestotrotz ist zu sehen, dass…

Zunächst muss gesagt werden, dass…                            Nicht zuletzt zeigt sich, dass…

Letzteres/ Ersteres zeigt sich dadurch, dass…             Auch muss hinzugefügt werden…

Zusätzlich ist es wichtig, dass…                                      Ein zusätzliches Element ist…

Bezugnahme (zu anderen Texten/ Diagrammen/ Fotos)

Der Text verdeutlicht/ macht klar/ erhellt den Fakt/ die Tatsache/ die Annahme…

Der Text enthält/ umreißt/ bespricht das Thema…

Der Text zielt auf/ trägt zu dem Thema bei…

Erklärung

Im Allgemeinen zeigt sich, dass…                     Im Speziellen wird klar, dass…

Auf der einen Seite zeigt sich, dass…               Auf der anderen Seite ist es aber…

Nebensätze

Wenn man davon ausgeht, dass…, muss man auch betonen, dass…

Obwohl der Text zeigt, dass…, heißt dies nicht zwangsläufig, dass…

Indem der Text aufzeigt, dass…,macht er deutlich, dass…

Der Text macht dies klar, so dass…

Eigene Struktur

Man kann: erläutern/ verbinden/ aufzeigen/ untermauern/ bezweifeln/ erkennen/ besprechen/ verlauten/ sich beziehen auf/ zeigen/

 

 

 

 

 

3 Kommentare

  1. Zum “Modellversuch”: Wir stellen bei unseren Test-Materialien (Übersicht: http://bit.ly/XTdQnr) leider fest, dass sie zwar extrem häufig stillschweigend runtergeladen werden, aber nicht mit anderen geteilt, also verbreitet werden. Gehört Letzteres aber nicht auch zu “OER”? Reden letztlich nicht doch mehr Leute darüber als sich tatsächlich zu beteiligen?

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